... mit großer Wahrscheinlichkeit auf Pofalla hinausläuft
Erstens, weil es schon schwer ist, geeignete Manager mit Vorlauf für den Posten zu finden. Erschwerend kommt zweitens hinzu, dass wohl kaum ein gestandener Manager derzeit Lust hat, sich von Utz-Hellmuth Felcht zur Bahn lotsen zu lassen. Dessen Job wäre es zwar, bei der Suche nach einem Grube-Nachfolger mitzuwirken und den Kontrolleuren einen neuen Bahnchef vorzuschlagen. Aber Felcht hat die Vertragsverlängerung von Grube verpatzt und gilt als Aufsichtsratschef auf Abruf, also nicht als der Mann, von dem sich geeignete Kandidaten gerne anwerben lassen würden.
Drittens werden selbst geeignete Manager nicht bereit sein, an die Spitze eines Konzerns zu rücken, in dem ein anderer, wichtiger Manager mit Rückhalt beim Eigentümer Bund seit längerem als Nachfolger gehandelt wird. Niemand wird Lust haben, den Platzhalter oder Übergangskandidaten zu geben. Pofallas Mentor Grube ist zwar weg, aber der Politiker ist nicht nur ein Alphatier und seit seiner Zeit als Kanzleramtsminister glänzend vernetzt, sondern er hat dem Vernehmen nach weiterhin das Vertrauen der Kanzlerin.
Federführend bei der Suche eines Bahnchefs, den der Aufsichtsratvorsitzende dann durch die Gremien bringen muss, ist zwar der Bundesverkehrsminister. Aber der kann sich bei dieser Personalie nicht über den Willen der Kanzlerin hinwegsetzen. Wenn die bei der Bahn auf Pofalla setzt, hat kein externer Kandidat noch eine Chance. Und das wissen entsprechende Manager.
Zuletzt profitiert Pofalla von einem Schwachpunkt, den sein möglicher Herausforderer Andreas Meyer hat. Meyer gilt als erfahrener Bahnmanager und ist derzeit Chef der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Dem Vernehmen nach soll Berlin die Fühler nach dem gebürtigen Baseler ausgestreckt und angefragt haben, ob er sich vorstellen könne, DB-Chef zu werden.
Pofalla fehlt die unternehmerische Erfahrung, aber das stört nicht
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