@all
Zum gestrigen Artikel aus kirgisischer Quelle (#1140) ging mir folgendes durch den Kopf:
Natürlich ist es aus unserer westlichen Sicht naheliegend, den Vorwurf der Korruption ernst zu nehmen. Vor allem, wenn man um die Vorgeschichte von Kirgistan weiß, einem Land, das erst mit seiner ersten "demokratischen" Wahl aktiv versucht, sich aus dem Sumpf der Korruption zu befreien. Solche Vorwürfe bewirken letztlich eine Destabilisierung der neuen Machtverhältnisse und führen, früher oder später, so die Rechnung der Initiatoren, zur Rückkehr in das alte Fahrwasser.
Doch ist die Presse wirklich frei? Hat sie den Demokratisierungsprozess so rasch erfolgreich vollzogen und kann reinen Gewissens der anderen Seite vorwerfen, dies nicht getan zu haben. Ich finde, dass in der gleichen Weise, wie dieser Artikel gut recherchiert und die Lage durchaus korrekt wiedergeben mag, es auch möglich ist, dass es sich um eine Diffamierungskampagne handelt. "Dunkle Kräfte" arbeiten mit beiden Mitteln. Sollte sich Stans bisher erfolgreich der Korruption verweigert haben, so ist eine öffentliche Falschdarstellung u. U. ebenso wirksam, getreu dem Prinzip: Wenn ich etwas nicht haben kann, dann mache ich es schlecht.
Bleibt die Frage: Wer hat den längeren Atem bzw. den besseren Hebel. Sollte sich die neue Regierung tatsächlich gegen die korrupten Machenschaften der Vergangenheit stellen, dann wäre dies die Zeit für ein Anfang. Hier geht es nicht nur um Kutessay. Bergbau soll Kirgistan als wesentliche Einnahmequelle für die Zukunft dienen. Man schielt auf die Erfolge der Nachbarn in Kasachstan. Da sollte man sich schon entscheiden, welchen Weg man einschlägt und in Zukunft beibehalten will.
Gruß, mad. |