Hallo @ Alle!
Ich hinterfrage mich fast täglich, ob ich mit der Pfandbriefbank (noch) richtig liege. Der Aktienkurs hat sich um die 6,50 € eingependelt und Ausbrüche Richtung 7€+ ersticken im Keim. Ich habe mir jetzt nochmal den Internetauftritt angesehen und die dort (bei Aktuelles) veröffentlichten Publikationen angesehen. Die Jahresbilanz fand ich sehr unübersichtlich und für mich schwer verständlich (im Detail). Ich vermisse auch eine Nachricht vom Vorstand bzw. vom Unternehmen, in welcher mal Tacheles gesprochen wird. Man wird ja wohl als Vorstand in der Lage sein, eins, zwei Szenarien zu skizzieren...
Zu den "Fundamentaldaten" und was ich daraus lese... Das Unternehmen bringt aktuell etwa 880 Mio € auf die Waage. Im Jahresabschluss 2019 lese ich einen operativen Bilanzgewinn von 121 Mio € raus, wobei aber auch Rücklagen (56 Mio €) eingestellt worden. Rein theoretisch sollten hier auch noch einige Rücklagen angehäuft sein, nicht nur von 2019. Sofern also die "Korona-Krise" doch noch schlimmer ausfallen sollte, dann hätte man ja einen Grund, hier etwas zu aktivieren.
Ich habe gelesen, dass der Immobilienmarkt grundsätzlich stabil laufen soll. Ich habe auch noch nicht feststellen können, dass der Bau-Boom in irgendeiner Weise Schaden genommen hätte. Hier werden Häuser, Straßen und Firmen weiterhin errichtet. Ich lese auf der Startseite des PBB, dass man auch öffentliche Projekte finanziere. Wenn ich daran denke, wieviele hunderte Mrd. € demnächst in Infrastrukturprojete gesteckt werden sollen... wenn die PBB davon ein Stück abbekommt und das vielleicht dann auch mal in einer Adhoc-Nachricht mitteilt, dann sollten die Kurse wieder in die zweistellige Richtung gehen. Ich denke auch, dass die Schwierigkeiten "überschätzt" werden, also zu viel Negatives hier eingepreist ist. Sollte die PBB 2020 einen operativen Verlust einfahren, diesen vielleicht mit den Rücklagen ausgleichen können und 2021 wieder "normal" ins Geschäft kommen, dann sind wir wieder bei Gewinnen von um die 200 Mio € (Jahresüberschuss) im Jahr bei einer aktuellen Marktkapitalisierung von unter 900 Mio €. Selbst die ursprünglichen 2 Mrd. € Marktkapitalisierung wären dann noch angemessen (Kurs bei ca. 15 €).
Zu meinem Fazit: Ich bin der Meinung, dass man hier einen langen Atem haben sollte. Die Fundamentaldaten sind gut, wir werden sehen, was die zukünftigen "Real-Daten" fürs erste Halbjahr bringen. Es hellt sich auf, ich kann mir vorstellen, dass die Ausfälle, sofern sie kommen, erst im 3. oder 4. Quartal richtig zuschlagen.
Ach ja, zu den möglichen Insolvenzen... Erstens denke ich, dass diese sich aufgrund der vielen Zuschüsse von Bund und Ländern äußerst in Grenzen halten werden. Es werden da Unmengen an Geld reingepumpt, was in bestimmten Branchen fast gar nicht real erwirtschaftet werden könnte. Problematisch wird es ganz eindeutig für die Hotel- Tourismus- und Gastwirtschaftsgewerbe. Da sehe ich grundsätzlich rabenschwarz, aber sehe auch die Unterstützungsleistungen, welche größtenteils nicht rückzahlbar sind!
Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass ich verkehrt liege. Deswegen interessieren mich eure (fundamentierten) Meinungen sehr. Was mir persönlich nicht gefällt, sind so Brocken... es wird 50.000 Insolvenzen geben... Wieviele gab es denn die letzten Jahre, was bedeutet das jetzt insbesondere für die PBB? Drohen jetzt große Zahlungsausfälle? Wie kommt man auf 9 - 11% Arbeitslosenquote? Selbst wenn das so käme... wieviele der "neuen" Arbeitslosen haben nicht zuvor schon aufgestockt (es gehen grds. immer erst die Leiharbeiter). Hatten die jetzt alle Immobilien über die PBB finanziert? Ich finde das nicht untermauert, das möchte ich damit sagen.
Liebe Grüße! NiHo |