... eine Übernahme von Yahoo! angeht. Andererseits hat man hier ja eine Kooperation mit AOL geschaffen, die man (in 10 Jahren) wieder beenden und bis dahin auch weiter ausbauen kann. In erster Linie wandert das (auch von Yahoo!) wenig geliebte "Display Ads"-Geschäft zu AOL, aber auch das "Mobile Ads"-Business für weite Teile Europas und Japan. Hier liegt meines Erachtens die Crux begraben, weshalb Microsoft wohl eher kein Interesse (mehr) an einer Übernahme von Yahoo! haben könnte und dafür Verizon (bzw. AOL) als möglicher Käufer für das Kerngeschäft von Yahoo! in den engeren Fokus rückt. Vielleicht teilen sich aber auch Microsoft und AOL (bzw. Verizon) den Kuchen bei Yahoo! Da ist vieles denkbar, aber durch die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Yahoo! und Yahoo! Japan seit einigen Wochen werde ich meinen Avatar jetzt doch (und schließlich) ändern müssen und wechsele damit wieder zu SoftBank als den wahrscheinlichsten Käufer von Yahoo!. Der Kursverlauf von Yahoo! in den letzten Wochen hat mich auch ein wenig an den von Sprint vor der Übernahme durch SoftBank erinnert und mit Nomura und Mizuho beteiligen sich inzwischen schon zwei große japanische Banken an Yahoo!. Das Ganze trägt mehr und mehr die Handschrift von Masa Son und er hat(te) auch die Möglichkeit(en), den BABA-Kurs entscheidend mit zu beeinflussen. Ich denke, das Thema ist und bleibt extrem spannend und Yahoo! in jedem Fall (und zu diesen Kursen) ein Kauf! Die Auflösung des Rätsels erwarte ich spätestens kurz vor Ende der Alibaba-Haltefrist am 18. September, einem Jahr nach dem IPO von Alibaba an der NYSE.
@killbill: Wie sagt man so schön: "Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende." Natürlich folge ich einer politischen Ideologie, aber sie richtet sich weder gegen eine "echte" soziale Marktwirtschaft, noch gegen den Wohlstand der fleißigen Menschen in Deutschland, Griechenland oder anderswo auf dieser Welt. Sie richtet sich aber gegen die Abzocker und neoliberalen Kräfte, die eine Entsolidarisierung der Gesellschaft (in Europa, aber auch innerhalb der Grenzen Deutschlands) unverholen vorantreiben und Herrn Schäuble als Gallionsfigur vor sich hertragen. Tsipras wurde in Griechenland gewählt, um dem Spardiktat ein Ende zu bereiten. Das würde übrigens auch der gängigen volkswirtschaftlichen Vorgehensweise entsprechen, wie man ein Land im Falle einer Rezession wieder auf die Beine bekommt: Der Staat spart nicht und investiert stattdessen auf Teufel komm' raus! Schäuble, Merkel & Co. haben Herrn Tsipras (aus rein ideologischen Gründen) leider kein Entgegenkommen gezeigt. Sie wollten Griechenland nie helfen und wollen es auch nach wie vor nicht. Der einzige Unterschied ist, dass die ehemaligen Komplizen in Griechenland nicht mehr regieren. Somit kann Tsipras sein Mandat (gegenüber dem griechischen Volk) wohl nicht durchsetzen und er ist ja auch konsequent und hat am Montag verkündet, dass er im Falle eines "Ja" zu den von Europa vorgeschlagenen Reformen sein Amt zur Verfügung stellen wird, weil er dann mit seinem Vorhaben gescheitert ist. Ich habe davor alle Achtung, wesentlich mehr als vor dem Verwalter der schwarzen Konten der CDU, der jetzt Finanzminister in Deutschland ist, und der für seine Verfehlungen nie eine angemessene politische Verantwortung übernommen hat. Vor ihm habe und hatte ich keinen Funken Achtung. Die griechische Linke ist im Übrigen auch keine kommunistische Partei, wie viele fälschlicherweise (und ohne Ahnung von links gerichteter Wirtschaftspolitik) annehmen. Griechenland hat seit jeher eine (früher mehrere) kommunistische Partei(en), die aktuell in der Opposition sitzt. Schlimm genug also, wenn einige (hochrangige) Politiker so etwas in populären Fernsehsendungen von sich geben. Das beweist nur, dass sie keine Ahnung haben, von was sie da sprechen. Von volkswirtschaftlichen Zusammenhängen haben Bosbeck, Brok und die anderen "Mahner zur Erledigung der griechischen Hausaufgaben" ohnehin überhaupt keinen Sachverstand, aber so was von gar keinem Sachverstand! Im Gegenteil, sie verbreiten bewusst oder unbewusst falsche Thesen und vergewaltigen damit etabliertes Volkswirtschaftswissen in einer Art und Weise, dass sich einem die Gedärme winden, wenn man da zuhört. Ihre haarsträubenden Thesen sind manchmal derart von ihrem neoliberalen Idealismus zerfressen, dass sie sogar gegen besseres Wissen die Dinge um 180° verdrehen. Sie haben offenbar sehr viel, wenn nicht gar alles, zu verlieren, um so weit gehen zu müssen. Das Volk ist aber leider (in seiner durchschnittlichen politischen und wirtschaftlichen Bildung) noch dümmer, deshalb fällt so etwas auch nicht großartig auf. In Griechenland würde ich meinen, dass zumindest die politische Bildung (seit jeher) weitaus fortgeschrittener ist als hier in Deutschland. Egal wo man steht und geht, wird über Politik diskutiert und lamentiert, weitaus mehr als über Sport oder andere Themen. In Griechenland hat jeder ein paar Cent für eine (gedruckte) Tageszeitung über. Deshalb halte ich es auch für durchaus möglich, dass das Volk in diesem Referendum die Chancen und Risiken sehr genau abwägen wird, um dann sein Urteil zu fällen. Die meisten Griechen haben ohnehin nichts mehr zu verlieren, wirklich gar nichts! Die meisten würden inzwischen wohl am liebsten ihre alten Drachmen wieder zurückhaben wollen, die ihnen ein zumindest bescheidenes Auskommen gesichert hat. Aber viele Medien vor Ort machen Ihnen auch Angst, dass so ein Weg "zurück" größtenteils Nachteile mit sich bringt. Ich persönlich weiß nicht, was noch schlimmer als Hunger und Kälte (im Winter) ist, aber die Verunsicherung ist dennoch spürbar und riesengroß. Man darf also gespannt sein, wie das Referendum ablaufen wird. Ich schätze aber, dass mit dem heutigen Tag ein "Grexit" größtenteils in den Kursen eingepreist sein dürfte. Wir hatten den DAX ja schon bei 12.390,80 Punkten. Vielleicht sind noch -3% bis -4% drin, aber im Falle eines Grexit werden nur ein paar buchhalterische Positionen gegeneinander ausgeglichen und das Leben (in Deutschland) geht weiter wie bisher. Der bereits vereinahmte volkswirtschaftliche Gewinn aus dem "Krisenländer-Szenario" ist weitaus größer als der Verlust von ein paar Milliarden durch einen Austritt Griechenlands aus dem Euro. Womöglich könnten ein paar Bankentitel (und Siemens) besonders leiden. Das kann man aber im Falle von Italien und Spanien nicht mehr behaupten. Ich schätze, dass man nach dem Grexit exakt die Pläne von Tsipras und Varoufakis aus der Schublade holen wird, um die restlichen Krisenländer zu retten. So wird's vermutlich ausgehen...
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