Ich habe mir mal die Analystenschätzungen angeschaut. Die Umsätze bei Biontech entwickeln sich wie folgt: 2021: 11,8 Mrd. 2022: 10,5 Mrd. 2023: 8,4 Mrd. Curevac: 0,5 Mrd./ 1,7 Mrd./2,7 Mrd. 2021 macht Biontech also 20x so hohen Umsatz, 2022 ca. 6x so hohen Umsatz
An der Börse wird Biotech fast 5x so hoch bewertet wie Curevac. Wenn man sich die Umsätze anschaut müsste die Differenz noch höher sein. Wenn man die Unsicherheit hinsichtlich der Zulassung anschaut müsste man bei Curevac eher einen stärkeren Abschlag sehen.
Die Analysten sind bei Curevac trotz der Nachrichtenlage optimistisch. Die Schätzungen sind zuletzt gestiegen. Im Gegensatz zu Biontech erwartet man bei Curevac in den Folgejahren steigende Umsätze; man erwartet wohl, dass Curevac Marktanteile von BionTech gewinnt.
Trotz der Kurshalbierung ist also immer noch viel Optimismus eingepreist; eine Zulassung muss zwingend erfolgen und zwar am besten bald; ansonsten sind die Schätzungen für dieses und nächstes Jahr Makulatur.
Wenn man die Ergebnisschätzungen nimmt sieht die Lage ähnlich aus. Für 2023 liegt das KGV bei Biontech bei knapp 7; für Curevac liegt es trotz der Unsicherheiten höher bei ca. 10. Alle Zahlen übrigens aus Finanzen.net
Viel diskutiert werden die Aktienverkäufe des Managements. Das sehe ich nicht so problematisch; diese Verkäufe sind Monate vorher angekündigt worden und auch sehr ,menschlich. Skandalöser finde ich, dass sich das Management so viele Aktien über Optionen gesichert hat; es kommt ja in der Zukunft noch ein Vielfaches dazu. Und dass die ohne bisher sichtbaren Erfolg so viel verdienen können, ist skandalös.
Für den Staat ist es immer noch ein guter Deal. Der Staat hat ja noch ca. 25% unter dem IPO-Preis von 16 Dollar gekauft. Da die Finanzierung gesichert ist bzw. über die Börse gesichert werden kann, sollte der Staat m.E. die Beteiligung jetzt mit hohem Gewinn verkaufen.
Es ist schon verwunderlich, dass die Aktie noch hoch über dem Emissionspreis steht obwohl die Erwartungen bisher nicht erfüllt wurden.
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