aber es juckt auch immer mehr im Finger. Der primäre Druck ist jetzt aber erst einmal weg, TMUS erreicht wieder einen normalen Korridor und hat sich bei 140$ eingependelt, d.h. die 150$-Gefahr ist erst einmal etwas weiter weg.
Ich warte mit Voda erst einmal eine vernünftige Bodenbildung oder konkrete Bad News ab bevor ich einsteige. Die angesprochene Goodwill-Situation ist ja schon immer da, die Dividendenunsicherheit wird der/die neue CEO sehr schnell nehmen oder halt klarstellen. Die "Pfund-Euro-Dividendengeschichte" trage ich absolut Null mit, Voda erwirtschaftet 2/3 der Service-Umsätze in Euro und lediglich 15% in Pfund, warum sollte also dadurch die Dividende in Gefahr sein? Dafür gibt es andere Gründe.
Mir fehlt ein wenig das Konzept bzw. eine plausible Vorgehensweise. Mit 3 hat man in UK ja einen Ansatz wobei hier auch nur Kunden gekauft werden. Voda gibt bekannt (schon vor Jahren), dass man als Komplettanbieter (Festnetz und Mobilnetz) agieren möchte, hat aber mit dem angekündigten Zusammengehen keine Lösung gefunden. Da gefällt mir die Telekom und Orange schon besser, die beiden agieren hier konsequenter und bauen (in den Ländern, in denen sie aktiv sind... außer TMUS) beide Bereiche aus. Falls es unwirtschaftlich bzw. nicht zu erreichen ist wird verkauft/getauscht (Telekom NL verkauft, Festnetz Rumänien von Telekom an Orange verkauft), der fehlende Bereich zugekauft (Orange in Belgien) oder konsolidiert (Orange in Spanien). Falls jetzt jemand kommt a la Masmovil und Orange sind wie 3 und Voda: nö, Masmovil und Orange haben in etwa jeder 3-4Mio. Breitbandkunden und als gemeinsames Unternehmen mit über 16Mio. möglichen FTTH-Anschlüssen das zweitgrößte Glasfasernetz in Spanien und sind eine richtige Konkurrenz zu Telefonica. Vodafone hat in UK ganz wenig eigene Glasfaseranschlüsse, eigentlich alle ihrer Kunden laufen über Openreach oder CityFibre. 3 hat überhaupt nix. Ich habe für Voda ein wenig bedenken, dass es für den Endkunden keinen wirklichen Mehrwert sehen und dann zu BT oder Telefonica/Virgin abwandern. Ich sehe für den UK-Markt auch die Gefahr, dass sich hier Altice und die Telekom zusammen tun könnten (in den Staaten würde es ggf. auch Sinn machen) und BT gemeinsam kontrollieren werden (denen gehört ja jetzt schon mehr als 30% des Unternehmens). Die Telekom könnte Community Fibre einbringen (wobei es komisch ist, dass die Telekom mehr in FTTH in UK investiert als Voda und 3 zusammen).
Ich bleibe dabei: Voda hat einfach zu viele Baustellen, ist aber dementsprechend auch attraktiv bewertet. Ein guter CEO kann das Unternehmen wieder etwas in die Spur bringen, die alte Größe wird in meinen Augen aber niemals mehr erreicht, dafür wurden viel zu viele Fehler gemacht. Ich habe mir aus Interesse gerade mal die Vodafone Idea - Zahlen angeschaut (da hatten hier ja auch ein paar Hoffnung): ich frage mich, wann das Unternehmen endlich dicht gemacht wird? Die Zinskosten sind im yoy-Verglich um 20% gestiegen, jede Preiserhöhung verpufft ins nichts und der Verlust steigt von Quartal zu Quartal. Aktuell fast 75% vom Umsatz, das ist glaube ich weltweit einzigartig (ach so: Vi ist kein Wachstumsunternehmen, hat auf Jahressicht 20Mio Kunden verloren). Die weltweit steigenden Zins-und Energiekosten schlagen sich da doppelt und dreifach durch. Da hat Nick alles richtig gemacht und die Beteilligung auf das bewertet, was sie wert ist: Null. |