... tatsächlich in Sachwerte investiert werden würde, denn dann würde es ja auch die gewünschte Wirkung entfalten. De facto wandert es aber zu 80% in die Welt der Finanzwetten und bläht nur die Derivateblasen beidseitig auf, so dass die gewünschte Wirkung auf die Realwirtschaft größtenteils verpufft.
Deshalb plädiere ich ja auch für direkte Hilfen an die eigentlichen Verwerter der ganzen Dienstleistungen und Waren (also die Menschen) bei gleichzeitiger (und entsprechender) Kürzung der (Personal-)Kosten durch deren Arbeitgeber, sofern sie aktuell auch ohne Personal auskommen können/müssen. Gleiches gilt für kostendeckende Finanzhilfen, die darüber hinaus direkt (und auf Basis nachvollziehbarer Daten) direkt an die betroffenen Unternehmen ausgezahlt würden.
Stattdessen wird das Geld aber mit der Gießkanne über dem Bankensystem "ausgekippt" und es landet ausgerechnet dort, wo es überhaupt keinen praktischen Nutzen bringt, nämlich in den Wettbüros der Finanzbranche sowie in den Einnahme- bzw. Gewinntöpfen der Großkonzerne: Kostenlose Milliardenkredite und Finanzhilfen werden doch gerade den Unternehmen bevorzugt gewährt, die bereits auf dicken Polstern sitzen, während diejenigen vor die Hunde gehen, die es (u. a. zum Erhalt von Arbeitsplätzen) mit am Nötigsten bräuchten. Die Ungerechtigkeit in diesem Land hat natürlich System, daher gebe ich dem Baron mit seiner Kritik ja auch im Großen und Ganzen recht, aber ich wäre doch blöd, wenn ich das Spiel nicht zu meinen Gunsten mitspielen würde, wenn ich glaube, die Regeln durchschaut zu haben. Mit dem ständigen Gemeckere in einen anoymen Thread kann man ja nicht für voll genommen werden, aber vielleicht macht es ihm auch einfach nur Spaß, so wie ich hier auch meinen Spaß habe, wenn ich seitenlanges Geschwafel von mir gebe. Wir leben ja schließlich in einem freien Land ...
Ich selbst mache meine Kreuzchen aber letztlich doch dort, wo nicht die Wirtschaft, sondern der einzelne Mensch im Mittelpunkt der Betrachtung steht. CDU, CSU, SPD, FDP, Grüne und auch die Menschenverachter der AfD fallen da schon einmal weg, so dass da nicht mehr viel übrig bleibt. Meine Partei lebt eher von den Beiträgen und Spenden der wahrhaft kleinen Leute und hatte an ihrer Spitze mal eine Frau, die mehr Ahnung von volkswirtschaftlichen Zusammenhängen hat als alle Regierungen der letzten 30 Jahre zusammen, aber das ist ein anderes Thema. Dennoch muss man Leidenschaft und Verstand hier und da auch ein wenig trennen können, wenn man an der Börse einen guten Schnitt machen will und nicht gänzlich abgehängt werden möchte. Deshalb kann ich auch den Sigi und seine Entscheidung gut verstehen: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert! Da kann man sich auch ruhigen Gewissens in den AR der Deutschen Bank wählen lassen und die Hand aufhalten, selbst wenn man selbst vollkommen planlos in der Sache ist. Wenn es anders wäre, dann wäre man ja auch nicht die Marionette, die an dieser Stelle ihren Dienst verrichtet. Dass passt schon so ...
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