Ausgabe 08/2009, 28.08.2009 Wo die Glieder der Solar-Wertschöpfungskette am dicksten sind Düsseldorf (BoerseGo.de) – Die Solarbranche als Ganzes wird wachsen. Das geschieht nicht von heute auf Morgen. „Die Frage, die sich aktuell nicht beantworten lässt, ist, welche Technologie sich am Ende der Entwicklung zukünftig durchsetzen wird“, schreiben die Analysten des Bankhauses Lampe in ihrer Studie „Erneuerbare Energien – Photovoltaik Update 2009“. Ähnlich wie ihre Kollegen von Goldman Sachs, die vor Kurzem ebenfalls eine Untersuchung veröffentlicht hatten, kommen sie zu folgendem Schluss: Die Margen der Siliziumhersteller unter Druck und Zell- und Modulhersteller werden kurzfristig in den Hoch-Lohn-Ländern nicht mehr profitabel sein. Die Händler und Installateure dagegen könnten für kurze Zeit von der aktuellen Situation profitieren. Photovoltaik wird ein Massenprodukt Noch in vergangenem Jahr war sich die Solarbranche sicher, dass erst ab 2010 das Angebot an Solarzellen die Nachfrage extrem übersteigen werde. Das war vor dem Höhepunkt der Finanzkrise und noch zu einem Zeitpunkt, als der spanische Markt intakt war. Nun bringt das Überangebot die Branche schon in diesem Jahr unter Druck. Allerdings hat die Überkapazität auch ihre guten Seiten. „Im Quartalsvergleich sanken die Preise in den vergangenen zwei Quartalen im Schnitt um jeweils mehr als sieben Prozent. Gegenüber dem Vorjahr sanken die Preise im zweiten Quartal 2009 sogar um 15,3 Prozent“, heißt es in der Studie. Das bedeutet: Das Investment in eine Photovoltaikanlage wird für den Endkunden immer erschwinglicher. Daraus lässt sich folgendes ableiten: Photovoltaik wir ein Massenprodukt. Damit sollten nach Angaben der Analysten auch die Margen in den einzelnen Bereichen der Wertschöpfungskettesinken. „Kurzfristig könne sich vor allem die Händler/ Projektierer diesem Margenproblem entziehen, da sie den wertvollen Kontakt zum Endkunden haben. Mittelfristig werden auch sie wieder mit geringeren Margen rechnen müssen,was den Preis von Photovoltaikanlagen weiter senkt“, schreiben die Analysten. USA bis 2013 größerer Markt als Deutschland Aus aussichtsreichsten Markt sehen die Analysten die USA. „Wir erwarten hier eine ansteigende Nachfrage nach Solarzellenmodulen sowie Equipment“, heißt es in der Studie. „Wird die Photovoltaik politisch gefördert, könnte sich die USA bis 2013 noch vor Deutschland zum größten Markt entwickeln.“ Zudem werde die Nachfrage auch in China und Indien steigen. Auch den Nahen Osten sehen die Analysten als Wachstumsregion. Bei China verweist die Untersuchung darauf, dass das Reich der Mitte zwar ein Drittel aller Solarzellen liefere, aber dort 2008 nur ein Prozent der weltweit installierten Photovoltaikanlagen installiert wurden. Da die Solarbranche momentan stark von den politischen Förderungen abhängig sei, könnte nach derzeitigem Stand der große Nachfrageschub frühestens 2011 oder 2012 einsetzen. Was die Zukunft angeht, haben in der Solar- Wertschöpfungskette die Equipmentlieferanten, also Ausrüster, die besten Karten. Das gelte vor allem für jene, die einen Zugang zum asiatischen Absatzmarkt habe. Ein Schwachpunkt sei, dass allerdings auch Anbieter aus der Halbleiterindustrie sich dicke Stücke vom Kuchen erobern wollen. Generell werde der Trend zu größeren Anlagen gehen. Der Service wird zunehmend eine größere Rolle spielen. „Ferner gehen wir davon aus, dass es neue Zellkonzepte geben wird, die zu großen Teilen durch die Equipment lieferantenmit erforscht und implementiert werden“,folgert die Studie.Die Ausrüster mit den besten AussichtenKaufempfehlungen geben die Analysten unter anderem für Centrotherm Photovoltaics (ISIN:DE000A0JMMN2) aus. „Mittelfristig will dieGesellschaft ihren Kunden eine integrierte Fabrik zur Produktion von Solarmodulen anbieten.Dieses Konzept soll laut Gesellschaftsangaben dieProduktionskosten je Watt peak senken undsomit die Photovoltaik wettbewerbsfähigermachen“, so die Begründung. Ein „Kaufen“-Votum gibt es auch für die Aktie der PVA TePlaAG (ISIN: DE0007461006). Das Unternehmenunterstütze mit seinen Systemen und Dienstleistungenwesentliche Herstellungsprozesse undtechnologische Entwicklungen. Dadurch sei es auf verschiedenen Gebieten Marktführer. AuchRoth & Rau (ISIN: DE000A0JCZ51) wurde auf„Kaufen“ eingestuft. Das Unternehmen arbeitetmit Manz Automation, einem anderen Ausrüster,zusammen. „Diese Kooperation sollte sich vorallem in Zukunft auszahlen. Zusammen mit dem Partnerunternehmen sollen neue Produkte besser aufeinander abgestimmt werden, um die Kostenweiter zu senken.“ ----------- Nichts ist trügerischer als eine offenkundige Tatsache.
Steady pace wins the race! |