denn der Einmarsch Russlands ist eben keine Folge der Aufrüstung des Westens, sondern Folge eines ideologischen Großreich-Denken Russlands. Das hat Putin ja immer wieder in seinen Reden betont, dass man Russland wieder zu alter Größe führen möchte.
D.h. selbst wenn der Westen hätte nicht aufgerüstet, hätte es den Einmarsch Russlands in keinster Weise verhindert. Im Gegenteil, Russland hätte noch leichteres Spiel, sein Großreichdenken in die Realität umzusetzen. Hätte man auf die USA gehört und wäre nicht der naiven Vorstellung eines vernünftigen Russlands / Putins gefolgt, hätte man vielleicht einen Einmarsch in die Ukraine verhindern können.
Man sollte daher nicht Ursache und Wirkung wie in der Vergangenheit passiert, vertauschen, denn die Aufrüstung innerhalb der NATO-Staaten ist ja u.a. Folge russischem Imperialismus und nicht umgedreht.
Ferner kann man die Rüstungsausgaben eines Landes wie Russland nicht mit den Rüstungsausgaben von einem Dutzend Ländern vergleichen, die bevölkerungsmäßig und entwicklungstechnisch wesentlich weiter entwickelt sind, daher auch gänzlich andere Lohn- und Produktionskosten haben. D.h. ein russischer Panzer kostet eben auch nur einen Bruchteil dessen was ein deutscher oder amerikanischer Panzer kostet, weil u.a. die Lohn- / Material- / Lohnkosten auch nur einen Bruchteil kosten. Allein die Personalkosten der US-Armee übersteigt die gesamten Militärausgaben Russlands, obwohl Russland sogar mehr Personal hat. Der Löhne liegen in den USA eben um Faktor 8 bis 10 höher. Blickt man auf die Rohstoffe, so kann Russland seine Rohstoffe zum Selbstkostenpreis beziehen, während die meisten NATO-Staaten Rohstoffe für deutlich höhere Preise / Weltmarktpreise teuer importieren müssen. Gleiches gilt mit Energie.
Berücksichtigt man all diese Faktoren, berücksichtigt man die z.B. deutlich höhere Bevölkerungszahl sowie Wirtschaftskraft der NATO, so ist das mit dem Ungleichgewicht und der scheinbaren Aufrüstung der NATO eben nicht mehr so eindeutig. |