Klöckner war vor dem Börsengang im 100%igen Besitz von Lindsay Goldberg, einer US Private Equity Firma, dessen heutiger Deutschlandchef der Aufsichtsratsvorsitzender von Klöckner ist, nämlich Prof. Vogel. Lidsay Goldberg hat sich eine goldenen Nase mit einem perfekten Timing für IPO verdient, denn Klöckner hat damals u.a. vom weltweitem Boom -dabei insbesondere in China- und den damit einhergehenden Stahlpreisboom enorm profitiert, so dass 2008 Dividenden im Bereich von 80 Cent gezahlt und Aktienkurse um 60 Euro erreicht werden konnten. China hat mittlerweile keinen großen Bedarf mehr und zu allem Übel noch einen Berg von Überkapazitäten aufgebaut, die es wahrscheinlich in den nächsten Jahren auch geben wird. Konsolidierung in der Stahlbranche gibt es so gut wie nicht und allein durch Zölle kann man das Problem der niedrigen bzw. volatilen Stahlpreise nicht lösen. Daher ist rückblickend die Geschichte von Klöckner eine Geschichte einer Kapitalvernichtung. Unter normalen Umständen wäre Gisbert Rühl schon längst gefeuert, doch er trägt nicht die Hauptschuld an diesem Elend. Gerettet hat er sich letztendlich mit seiner Digitalisierungsinitiative, die für Klöckner existenziell ist. Denn wenn es mit der Digitalisierung nichts wird, ist Klöckner auf lange Sicht nicht überlebensfähig.
Brokersteve, du kannst noch 1 Mio mal wiederholen, dass KCO unterbewertet ist, aber das ist nicht zwingend kursrelevant. Entscheidend ist Phantasie, Wachstumspotenzial und Ertragsstärke! Phantasie ist zwar durch die Digit. gegeben, aber Wachstum und Ertragsstärke sucht man im traditionellen Stahlhandel bei Klöckner vergeblich: Absatz fällt, Margen schwanken auf niedrigem Niveau und in Q4 2018 hat KCO sogar einen Verlust eingefahren. In Q1 2019 qird es wahrscheinlich auch einen Verlust geben. Ich kann dir zig Aktien nennen, die fundamental sogar noch besser da stehen als Klöckner und sogar einen höhere Dividende zahlen, aber kurstechnisch nicht vom Fleck kommen.
In der Hoffnung, dass du mal etwas Neues und Interessantes schreibst, anstatt ständig den selben Quark zu schreiben. Das mag für dich in der Autosuggestion in manchen Bereichen deines Lebens funktionieren, aber an der Börse mit Sicherheit nicht. |