Gleitende Durchschnitte verwende ich selber laufend beim Trading.
Nach hinten betrachtet sieht das auf den ersten Blick immer sehr einfach aus. Ist es aber im gegenwärtigen Moment, in dem Entscheidungen getroffen werden müssen, nur selten.
Wenn der Kurs auf der Linie aufsetzt und diese bricht, weiß man erstmal nicht ob, es sich um einen Bruch handelt, oder um einen überschießenden Test, der innerhalb der Tageskerze in ihrem Verlauf wieder über den Durchschnitt zurück findet. Es gibt zudem auch noch Fehlausbrüche.
Wenn man dann den Bruch richtig erwischt hat, dann weiß man immer noch nicht, wie weit er führt. Dies lässt sich an den Durchschnitten nicht ablesen! Ein Crash lässt sich damit nicht Ansagen.
Es kann eine kleine Konsolidierung werden, nach der man hinterher vielleicht den dann gebotenen Wiedereinstieg auf der Longseite verpasst. Es kann eine größere Korrektur werden, und wer weiß u.U. dann vielleicht auch den ganz großen Einbruch, vor dem man sich schützen wollte. In der Mehrzahl der Fälle wird man man da aber doch eher eine kleine Konsolidierung oder eine Korrektur erwischen.
Neben diesen Problemen gibt es dann, wie bei allen trendfolgenden Signalgebern, auch noch sogenannte Whipsaws in Seitwärtsphasen, was dann die 4te Möglichkeit wäre.
Um Missverständnissen vorzubeugen, ich arbeite wie gesagt selbt gerne mit gleitenden Durchschnitten - aber diese Schwachpunkte sollte man kennen.
Wenn man sich nun daran macht, die Fehlsignale in Seitwärtsphasen herauszufiltern, wird es noch komplizierter.
Wenn man diese Dinge sinnvoll einsetzen möchte ist man m.E. schnell mit beiden Beinen im Bereich Charttechnik und Trading.
Ganz so simpel ist es dann doch nicht. |