@Zwetschge., danke für Deine Rückmeldung. Du musst mich natürlich nicht ernst nehmen, das ist mir relativ egal. Sieh die Liste einfach als die Liste der Punkte, die mir persönlich bei meinem WDI-Investment ein Gefühl des Unwohlseins hervorrufen und solche Listen habe ich bei anderen Unternehmen nicht in diesem Ausmaß. Dass das nicht meine komplette Sichtweise auf Wirecard ist, versteht sich von selbst – sonst wäre ich hier nicht investiert. Aber die andere Sichtweise wird hier von 99% der anderen Teilnehmer geschrieben, ich sehe wenig Sinn darin wenn ich diese auch noch mal wiederhole.
Du persönlich magst all diese Punkte als „Unsinn“ bezeichnen und mich mehrmals indirekt beleidigen mit „Unsinn hoch drei“, „Schwachsinn“, „eines WDI-Aktionärs völlig unwürdig“, „mangelhafter Selbstreflexion der Anleger“, „mangelndem Wissen“, etc. Realität ist aber auch, dass dieses jüngste Intermezzo nun seit Ende Januar 2019 läuft, der Kurs von den 190 Euro auf 80 Euro eingebrochen ist und es Wirecard innerhalb von 16 Monaten nicht geschafft hat, diese Dinge auszuräumen. Also all Deine Vorwürfe mir ggü mögen richtig sein, aber dann bin ich zumindest nicht alleine, da die Jupiters/Dekas/Unions/DWS‘ dieser Welt als auch ein Dutzend der sell-side Analysten, die Wirecard bisher jahrelang die Treue gehalten haben, hier jüngst ihre Schlüsse gezogen haben. Denen müsstest Du die gleichen Vorwürfe machen (sogar mehr, da die teilweise verkauft haben im Gegensatz zu mir) .
Wir müssen die einzelnen Punkte nicht alle durch gehen, aber mal ein Beispiel: Ich habe die genauen Zahlen nicht im Kopf, aber ein Unternehmen geht für 50 Mio Euro über den Tisch nur um einige Wochen später für 300 Mio Euro weiter verkauft zu werden. Der Empfänger sitzt auf Mauritius und der final Begünstigte kann auch fünf Jahre später immer noch nicht genau bestimmt werden. Ja, das kann ALLES seine Richtigkeit haben und ich hoffe es auch. Aber dennoch darf ich dieses Konstrukt, was ich in über 20 Jahren Börse kein zweites mal gesehen habe, als skurril bezeichnen.
Firmenintern darf ich doch die Klarnamen von Kunden nennen, das Argument verstehe ich nicht.
Eichelmann arbeitet daran, Investoren fordern es, wir haben die Kursreaktion bei der adhoc neulich gesehen – daher scheint mir die Erkenntnis, dass der Vorstand/AR bisher zu schwach besetzt war, keine besonders gewagte.
Zu den Kontrollen: ich bin mir zu 100% sicher, dass Du so wie ich den KMPG-Bericht komplett gelesen hast. Von daher kann ich Deine Aussage nicht nachvollziehen. Spreadsheets per Telefon besprochen, keine Verträge, keine Unterschriften, keine Vorstands-Protokolle von Sitzungen eines Dax-Vorstands, Gutachten im Entwurf-Stadium, etc, etc. Wenn Kritik an solchen Dingen für Dich „Unsinn hoch drei“, muss ich das akzeptieren. Ich sehe das anders, die Jungs mit dem „big money“ da draußen leider auch.
Zur Unternehmenskommunikation, weil es gerade so aktuell war: WDI wusste seit März, das Al Alam schließt und hat KPMG und E&Y damals informiert. Wenn ich weiß, dass ich so unter Beschuss bin von LVs, dann weiß ich auch, dass die die Schließung irgendwann mal gegen mich verwenden. Dann kommt MCA damit an, der Kurs fällt zweistellig und erst nach Börsenschluss kommt der Kommentar von WDI. Ist das „übertriebene Erwartungshaltung“ wenn ich der Meinung bin, dass man das pro-aktiver hätte behandeln können?
Es wurde im Vorfeld des KPMG-Berichts eine Erwartungshaltung aufgebaut, die am Tag der Veröffentlichung mit einem 30%igen Kursrutsch quittiert wurde. Deiner Meinung nach keine Defizite bei der Kommunikation, sondern wieder nur „übertriebene Ansprüche/ mangelhafte Selbstreflexion/ mangelndes Wissen“?
@fanatic, weiß nicht, ob ich noch zu Deinem Posting komme…aber auch Dir danke für die Rückmeldung. |