mickymiranda, danke für Deine Rückmeldung. Ganz Deiner Meinung, Wirecard ist alles andere als eine normale Aktie und die LVs tragen dazu bei. Zudem ist Wirecard sicherlich nicht die alleinige Schuld zuzuweisen – aber sie bieten nun mal auch extreme Angriffsflächen, was die LVs gerade einlädt, sich hier auszutoben:
- Eine unterirdische Kommunikations- & Investor Relations Arbeit (jüngstes Beispiel: seit März wusste man, dass Al Alam schließt, aber man lässt sich von MCA Mitte Mai vorführen); hier lassen sich ZIG Beispiele finden
- (In der Vergangenheit) tätig in zweifelhaften Geschäften wie Online-Erotik, Wettanbieter, etc.
- Völliges Vernachlässigen von Kontrollen, Governance, (Buchungs-)Prozessen, etc.; quasi der komplette KPMG-Bericht ließe sich hier anführen
- Eine ziemlich skurrile Akquisition in Asien (ich habe so etwas in über 20 Börsenjahren noch nie gesehen)
- Komische Beteiligungs-Geflechte, große Teil des Geschäfts werden in Irland/Dubai/Asien gebucht (ist das bei Adyen auch so?)
- Beauftragen von Privatdetektiven
- Verklagen von FT, dann Verschiebung des Prozesses ohne Begründung (oder ist der KPMG Bericht der nachträgliche Grund)
- Tweetender Chef
- Falsche interne Bezeichnungen für Kunden-Cluster
- Permanentes Leaken von internen Dokumenten & Chats; zig Whistleblower; relevante Mitarbeiter, die dann gehen (Edo)
- Fehlende Lizenzen, die dann über (fragwürdige?) TPAs adressiert werden müssen
- Aggressivere Form der Bilanzierung von Cash, zumindest wird dies von der KPMG hinterfragt; Begründung erfolgt durch ein Gutachten im Entwurf-Stadium
- Zu kleiner Vorstand & AR für ein Unternehmen dieser Größe
Die obigen Punket in Verbindung mit anderen Faktoren wie eine sehr hohe Liquidität in der Aktie – und schwupps steht die Einladung an die LVs dieser Welt. Deren Agieren will ich gar nicht (moralisch) werten, ich kann zumindest verstehen warum die hier so aktiv sind. Und selbstverständlich hoffe ich, dass die damit irgendwann mal auf die Schnauze fallen. Natürlich sind einige der obigen Punkte auch bei anderen Unternehmen anzufinden, aber mE nicht in dieser Fülle.
Bei Deinem letzten Satz bin ich ganz bei Dir, sprich: wie sollte man sich vor dem 4. Juni noch positionieren? Bin bisher völlig unschlüssig... |