dass Besserverdiener die institutionalisierten Angebote zur Steuerersparnis nach Kräften nutzen." das zeigen u.a. die gewaltigen Schwarzgeldströme über die Steueroasen an und die großvolumige Steuerumgehenung internationaler Konzerne und Ketten. "Jeder weiss, dass diese Glücklichen sich in einer nur unscharf definierten Grauzone von legal zu ilegal bewegen" falsch. Es gibt hier überwiegend sehr klar legale und sehr klar illegale Steuersparmodelle. Die legalen sind ein politisches/praktisches Problem oder gewollte Subvention/Steuerung. Die "Glücklichen", die illegale Modelle nutzen, sind tatsächlich reiche, aber gewöhnliche Kriminelle. "und dort - wenn es denn politsche Konkurrenz gerade so will - auch mal Beinbruch erleiden können." schöne Verschwörungstheorie, aber falsch: es waren nicht politische Gegner, die Höneß und Co. auffliegen ließen. (obwohl man verbreiten wird: "Höneß ist unschuldiges Opfer der linken SPD-Grünen-Sabotage des Schweizer Steuerabkommens" etc) "Die temporär aufflackernde Entgeisterung über derart 'menschliche Abgründe' ist gespielt" ja, aber die heimliche Freude, wenn es solche Heuchler erwischt, die ist echt "und nicht zuletzt ein Kalkül von Populisten im Fishing von Umfragewerten..." richtig, Vermögenskriminalität wird als reine Moral- und nicht als Systemfrage behandelt - andererseits steckt diese Ahnung auch in der Entgeisterung. An mafiösen Figuren wie Blattner kann jeder die systematischen Probleme bereits leicht erkennen.
Tatsächlich wird man künftig Banken, Fonds, Versicherungen, Unternehmen und diejenigen, die das alles besitzen und verwalten, also vom breiteren Volk über Händler und Manager bis hin zu den Großvermögenden, die Freiheit zum illegalen Handeln nehmen müssen. Und auch ihren großen legalen Spielraum in manchen Punkten beschneiden müssen. Daran führt durch die Globalisierung kein Weg vorbei, sonst haben legal und mit reellem Risiko arbeitende Finanzinstitutionen und Finanzplätze, normal versteuerte Unternehmen, reelle Märkte und Marktteilnehmer keine Chance. Sonst werden die Märkte, Staaten und Gesellschaften überall geplündert durch mafiöse Strukturen, inländische und ausländische, und alle großen Finanzinstitutionen werden dazu gehören. Man nähert sich dann mit der Globalisierung wieder Frühkapitalistischen Zuständen. In vielen Weltgegenden kommt man damit gut voran, von Russland bis Griechenland, von Italien bis China, von Mexiko bis Arabien usw herrscht eher eine Öligarchenwelt. In USA, Europa, überall gibt es aber auch Gegenwehr, weil man weiß, dass erfolgreiches Wirtschaften, Marktwirtschaft selbst auf Rechtsstaatlichkeit gründet, und damit auch auf sozialer Fairness. |