Hallo Nussit, ich erhebe nicht den Anspruch, dass alles völlig neu ist, was ich schreibe. Auch bin ich ganz Deiner Meinung, dass bei Softing die Zukunft gehandelt wird und nicht die Vergangenheit. Meine Ausführungen sollten auch nur zeigen, dass ich unter anderem aufgrund der genannten Tatsachen kein besonders großes Vertrauen in die Aussagen des Managements habe. Ich wage keine insbesondere kurzfristige Prognose über den Aktienkurs. Die Herausforderung für mich ist immer die mittel bis langfristigen Perspektiven von Softing schätzen zu müssen. Hierbei ist es für mich einfach nicht hilfreich, wenn ich mir manipuliert vorkomme. Bitte sehe mir nach, wenn ich etwas schreibe, was vor einem Monat schon angedeutet wurde.
Zu den Warburgschätzungen muss man feststellen, dass diese Analysen von Softing beauftragt sind (siehe letzte Seite). Das heißt, dass Warburg die Aussagen des Unternehmens eventuell ungefiltert übernimmt.
Zu der letzten Analyse von Warburg: "Softing Geschäftsbericht hat die vorläufigen Zahlen bestätigt. Mit Hinblick auf das Ergebnis war 2014 ein Übergangsjahr. Dies ist auf die M&A-bedingten Aufwendungen primär für Oldi und deutlich gestiegene F&E Aufwendungen zurückzuführen. Letztere stiegen auf fast 15 Mio. an (von EUR 11,5 Mio. in 2013), während die aktivierten Eigenleistungen fast unverändert bei 4 Mio. lagen. Dies ist ein Hinweis darauf, dass das Unternehmen die Markteinführung neuer Produkte vorbereitet." Dass die vorläufigen Zahlen sich bestätigt haben ist keine große Leistung, da diese zu einem Zeitpunkt veröffentlicht wurden, als der Abschluss bereits fertig gewesen sein muss. Auch Warburg reitet auf den geänderten und nicht erläuterten F&E Aufwendungen herum und stellt diese als verantwortlich für das Wachstum ab der 2. Hälfte des Jahres 2015 heraus. Rechnet man die Umsätze von Oldi 2014, die nicht im Abschluss 2014 enthalten sind (7,1 Mio. Siehe Seite 66) hinzu so erhält man einen Umsatz von Softing für 2014 als ob Oldi am 1.1.2014 hinzugekommen wäre in Höhe von 81,6 Mio. Euro. Für die Warburg Schätzung bedeutet dies einen Umsatzrückgang in Höhe von 0,6 Mio. Euro. Sagen wir also man geht von keiner Umsatzsteigerung aus. Für die Jahre 2016 und 2017 wird wieder von einem Wachstum ausgegangen. Dies liegt aber weit in der Zukunft und ist mit deutlichen Unsicherheiten behaftet. Für 2015 rechnet Warburg mit folgendem: " Die USA dürften etwa EUR 30 Mio. zu Softings 2015er Umsatz beitragen". Im Vergleich zu 2014 (16,0+7,1) 23,1 Mio. in 2014 wäre dies eine Steigerung um rund 30%. Das allerdings wäre gewaltig, nur leider gibt es hierfür auch keine weiteren Erläuterungen. Außerdem hieße das, das das Geschäft ohne USA um 7,5 Mio. sinken würde. Auch hierzu wird keine Stellung bezogen. Inwieweit man sich dann was die künftigen Umsatz und EBIT Zahlen darauf verlassen sollte muss jeder für sich selbst entscheiden. Aufgrund der obigen Ausführungen sowie meiner Ausführungen zu den Entwicklungskosten erscheinen mir die Ausführungen von Warburg zu wenig mit Argumenten hinterlegt. Aber ich gebe Dir recht, wenn die Softing, "entschuldigung Warburgschätzungen" eintreten, dann wäre die Aktie wirklich aktuell günstig. Ich bin mal gespannt, wie IR die F&E Kosten erklärt. |