Das Bankwesen ist der größte Profiteur der Niedrigzinspoltitik. Die etablierten Medien suggerieren fälschlicherweise, dass die Banken unter der Niedrigzinspoltitik leiden, da die Gewinnmargen schrumpfen. Jedoch sanieren sich die Banken mit der Niedrigzinspolititk auf Kosten der Allgemeinheit. Diesen Sachverhalt möchte ich mit folgender Argumentation begründen:
Eine Bank verfügt wie jedes Unternehmen über eine Bilanz, die sich in Aktiva und Passiva unterteilt. Auf der Seite der Passiva befinden sich u.a. die Verbindlichkeiten der Bank die durch Einlagen der Kunden erzeugt werden. Auf der Seite der Aktiva finden sich u.a. die Forderungen der Banken gegenüber Kreditnehmern. Die Einlagen der Kunden (Verbindlichkeiten) werden an die Kreditnehmer (Forderungen) weitergereicht. Im Zuge der Finanzkrise sind viele Forderungen der Banken uneinbringbar geworden. Es hätte unter normalen Umständen zu einer Wertberichtigung auf der Aktiva führen müssen. Schließlich hätten die Forderungen und Schrottpapiere (MBS,CDO,ABS etc) abgeschrieben werden müssen. Allerdings unterlaufen die Banken diese Wertberichtigung aufgrund der Gesetzesänderungen der US-Regierung, die während der Finanzkrise vollzogen wurden. Wären die Banken gezwungen ihre Aktiva auf den Marktwert abzuschreiben, wären sie insolvent. Denn die Passiva der Bank bleibt unberührt, während die Aktiva im Wert sinkt. Heutzutage sind die Banken jedoch "nur" technisch insolvent. Eine Bank wird erst dann als insolvent eingestuft, wenn Zahlungsunfähigkeit besteht. Diese Zahlungsunfähigkeit wird jedoch von der Notenbank verhindert, da sie liquidie Mittel in unbegrenzter Höhe bereitstellt. Nun wird durch die Niedrigzinspolitik einerseits die Guthabenverzinsung der Einleger minimiert und andererseits müssen die Banken dadurch weniger Zinsen an die Notenbank abführen. Von beiden Mechanismen hat die Bank einen geldwerten Vorteil.
Jetzt muss die Solvenz des Kreditinsituts hergestellt werden. Dies erreicht man durch eine Inflationierung der Aktiva der Banken. In diesem Sinne müssen die Assetklassen das Preisniveau erreichen, welches vor der Krise herrschte. Im besonderen ziele ich hierbei auf die amerikanischen Immobilienpreise ab, da amerikanische Kreditnehmer aufgrund der nicht existenten Durchgriffshaftung bei Hypotheken ihre Immobilie der Bank übergaben. Im Gegenzug wurde der Kredit storniert. Der Kreditnehmer ist nun Hypothekenfrei und die Bank besitzt die Immobilie. Jedoch ist der Marktwert der Immobilie unterhalb des Bilanzwertes. Die Folge wäre eine negative Wertberichtigung, die zur insolvenz führen würde, da die Eigenkapitalquoten der Banken viel zu gering waren bzw. sind. Damit der Marktwert dem Bilanzwert wider entspricht muss die Immobilie im Preis steigen. Um es in den Worten von Frau Merkel zu beschreiben, ist die Assetinflationierung alternativlos, da dies die einzige Möglichkeit darstellt die Solvenz des Bankwesens wieder herzustellen. Natürlich sind die Verlierer in diesem System die Sparer bzw. Geldhalter. Würden die Aktienmärkte einbrechen und eine allgemeine Deflation aufkommen, würde dies dem Bankensystem den Todesstoß versetzen. |