BEI DER LUFTHANSA KANN MAN JETZT SCHLAFPLÄTZE BUCHEN Liegen beim Fliegen für alle Matratze, Decke, Kopfkissen: So kann man es sich auch in der Economy bequem machen. Foto: Lufthansa Matratze, Decke, Kopfkissen: So kann man es sich auch in der Economy bequem machen. Foto: Lufthansa Foto: Deutsche Lufthansa AG Von: GEORG GOMOLKA 28.05.2021 - 15:35 Uhr München – Endlich wieder fliegen! Bei Lufthansa gibt es im Sommer für Economy-Passagiere Schlafplätze zu buchen. Wie das geht, erklärt Lufthansa-Vertriebschef Dr. Stefan Kreuzpaintner (47), verantwortlich für den Standort München, im BILD-Interview.
BILD: Wir sind hier in der großen Wartungshalle. Es wird wieder gearbeitet!
Kreuzpaintner: Ja, hier hinter uns steht ein Airbus A350, daneben eine A340. Die rüsten unsere Techniker jetzt wieder nach und nach auf – für ein erhofftes Hochfahren der Kapazität.
BILD: Wie viele Maschinen stehen noch am Boden?
Kreuzpaintner: In München stehen aktuell noch zwölf Airbus A320, drei A340-300, sowie die komplette A340-600 und A380-Flotte. Andererseits fliegt unsere komplette A350-Flotte mit 17 Flugzeugen bereits wieder.
Kabinen-Check: Dr. Stefan Kreuzpaintner im Interview mit BILD-München-Lokalchef Georg Gomolka. Foto: Stefan M. Prager Kabinen-Check: Dr. Stefan Kreuzpaintner im Interview mit BILD-München-Lokalchef Georg Gomolka. Foto: Stefan M. Prager Foto: Stefan M. Prager BILD: Es geht also aufwärts jetzt?
Kreuzpaintner: Ja, im Januar hatten wir in München erst 5% der Flüge im Vergleich zu 2019 in der Luft. Diese Zahl wächst nun jeden Monat kontinuierlich an. Im Jahresmittel erwarten wir für das gesamte Jahr 2021 rund 40% des Vorkrisen-Niveaus. Kurzfristig können wir unser Angebot, weil wir flexibel aufgestellt sind, auf 70% steigern – gerade in den Sommerferien.
BILD: Welche Ziele sind in den Pfingstferien gefragt?
Kreuzpaintner: Vor allem Südeuropa: In Spanien, Portugal, Griechenland sehen wir eine sehr hohe Nachfrage. Wir bieten insbesondere nach Mallorca und Ibiza zusätzliche Flüge an. Zudem setzen wir nach Valencia und Alicante größere Flugzeuge als geplant ein. Das Angebot nach Griechenland haben wir massiv ausgebaut, dort fliegen wir 12 Ziele an, so viele wie noch nie. Auf die Kanaren fliegen wir im Sommer täglich.
BILD: Ist jetzt Aufbruchstimmung da?
Kreuzpaintner: Mit den Lockerungen der Reiseregeln springt die Nachfrage schnell an. In ganz Europa ist die Talsohle jetzt durchschritten. Die Lust zu Reisen ist ungebrochen. Das merken wir jetzt sehr deutlich.
Frisch aufgebrüht von Dallmayr: Lufthansa-Pressesprecherin Bettina Rittberger reicht Dr. Stefan Kreuzpaintner einen Kaffee. Foto: Stefan M. Prager Frisch aufgebrüht von Dallmayr: Lufthansa-Pressesprecherin Bettina Rittberger reicht Dr. Stefan Kreuzpaintner einen Kaffee. Foto: Stefan M. Prager Foto: Stefan M. Prager
BILD: Wie groß ist jetzt die Kundenachfrage?
Kreuzpaintner: Für Spanien, z.B. Palma, Ibiza, Barcelona, liegen die Buchungszahlen für Pfingsten sogar über denen von 2019. In den letzten Tagen hat sich die Nachfrage nach Spanien, Griechenland, Italien und Portugal verdreifacht.
Mehr Flüge, mehr Wartungsarbeiten: Lufthansa-Vertriebschef Dr. Stefan Kreuzpaintner (47), Leiter des Standortes München, in der großen Technikhalle vor einem Airbus A320. Foto: Stefan M. Prager Mehr Flüge, mehr Wartungsarbeiten: Lufthansa-Vertriebschef Dr. Stefan Kreuzpaintner (47), Leiter des Standortes München, in der großen Technikhalle vor einem Airbus A320. Foto: Stefan M. Prager Foto: Stefan M. Prager BILD: Es gibt aber auch Stellenabbau.
Kreuzpaintner: Der weltweite Luftverkehr wird auf Jahre hin kleiner sein als vor der Krise. Darauf müssen auch wir reagieren. Wir haben die Zahl unserer Führungspositionen um 20% reduziert. Jeder fünfte Mitarbeiter hat das Unternehmen bereits verlassen. Unser Ziel ist, 100.000 Mitarbeiter an Bord zu halten. Die Krise wird uns noch lange beschäftigen.
BILD: Was bedeutet das für die Lufthansa?
Kreuzpaintner: Auch Lufthansa wird nach der Corona-Krise langfristig kleiner sein als davor. So reduziert sich auch unsere Flotte. Bereits im vergangenen Jahr haben wir entschieden, gruppenweit 115 Flugzeuge langfristig stillzulegen. Zugleich wird Lufthansa effizienter, digitaler und nachhaltiger sein.
Dr. Stefan Kreuzpaintner (47) ist seit 1. Januar verantwortlich für den Lufthansa-Standort München. Foto: Stefan M. Prager
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