Das hat mehrere Gründe. Zuerst war die Übernahme extrem teuer gewesen! Gut das wusste man schon davor, aber niemand interessierte das (die typische Euphorie und Gier der Anleger!).
Jeder erfahrene Aktionär weiß, dass eine teure Übernahme einem Unternehmen in der Regel eine Weile nicht gut tut und verkauft. Die Aktie ist ja bereits vor dem genehmigten Deal gefallen.
Jetzt kommt die übergroße Angst vor US-Klagen hinzu. Wobei natürlich jede Klage individuell zu behandeln ist. Da das aber verwaltungstechnisch kaum hinzubekommen wäre, oder das würde viele Jahre dauern, sucht man in der Regel einen Vergleich. Das kann schon ein paar Mrd. kosten, keine Frage. Ich hoffe Hr. Baumann und sein Team haben dieses Risiko in der Evaluierung des Deals AUSREICHEND berücksichtigt. Falls nicht müsste er IMO sofort gehen! Risiko-Analysen gehören in das Know-How jedes mittleren Managers (das hatte auch ich z.B. bei Siemens miterlebt).
Wenn man sich ansieht wie extrem teuer der Deal war, schätze ich, dass das Management den schlechtesten Job gemacht hat, der möglich ist. Das würde auch ohne die Klagen vermutlich so sein! Also die Aktie wäre auch ohne diese Klagen weiter gefallen, ....eben weil so teuer gekauft wurde! Seht euch einfach mal die Bilanz, die Marktkapitalisierung und die Gewinnaussichten an! Dann werdet ihr schnell bemerken, dass die Aktie noch immer nicht "niedrig" (man sagt auch billig) bewertet ist.
Bayer hat durch die Übernahme enorme Schulden aufgebaut! EV/EBITDA liegt aktuell bei ca. 13. Der Sektor-Standard liegt eher bei 15.
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