Ich habe mir mal die Zeit genommen und habe meine Termine so gelegt, dass ich in Frankfurt dabei sein konnte.
Das Treffen fand statt bei der Brasserie gegenüber der Alten Oper. neben R. Caldwell und Frau Reuter waren nur 7 weitere Personen mit mir anwesend. :confused: Der Treffpunkt war aufgrund der geringen Teilnahme etwas unglücklich gewählt, denn er fand an einem normalen Tisch der Brasserie statt und nicht in irgend einem Hinterzimmer und die Umgebung war recht laut mit teilweise zum Aktienkurs passenden lauten Babygeschrei am Nebentisch.
Aber dafür saß man Face-to-Face mit R. Caldwell (RC), was ja auch nicht schlecht war.
Nachdem RC von Frau Reuter gebeten wurde, einen kurzen Rückblick und aktuellen Stand der Dinge vorzutragen, hat RC eine kurze Historie vorgetragen und auch seine Bemühungen hervorgehoben, aus Dyesol mehr zu machen als eine Forschungsbude.
Dann begann die QA-Session, wobei nur 2 Personen überhaupt Fragen stellten:
Einige Punkte daraus:
Q: Gibt es noch Verträge mit Tata Steel, Pilkington und Timo? A: Nachdem die liquid DSC-Technologie nicht den erwarteten Erfolg brachte, hatten die Firmen Tata Steel, Pilkington das Interesse daran verloren. Man redet noch miteinander, aber es gibt keine weiteren Vertragsverhandlungen. Und aus Sicht von Dyesol sind die Firmen zu sehr auf das Tagesgeschäft ausgerichtet und eine sinnvolle Zusammenarbeit ist aus Sicht von Dyesol nur sehr begrenzt möglich. Man hat auch gelernt, dass man andere Partner braucht und aufgrund der solid DSC-Technologie und der sehr geringen benötigten Liefermengen ein anderes Geschäftsmodell benötigt um erfolgreich zu werden.
Q: Wieso sind die Umsätze in den letzten beiden Quartalen so gering gewesen? A: Zum einen sind die Materialmengen aufgrund der solid DSC-Technologie drastisch geringer und zum anderen wird liquid DSC nur noch in sehr geringen Mengen im wesentlichen an Unis verkauft. Zusatzfrage: Aber im Produktkatalog werden doch zu Hauf Geräte angeboten, die recht teuer sind. Werden die denn nicht wenigstens verkauft? A: Der größte Teil der Geräte ist nicht mehr verkaufbar, da sie für die liquid DSC-Technologie entwickelt wurden. Man wird auch bald den Katalog für Equipments überarbeiten und diese Geräte streichen. Zudem will man nur noch Basisgeräte anbieten und das Spektrum stark reduzieren.
Q: Auf der AGM 2013 wurde eine Folie gezeigt, aus der hervorgeht, dass Dyesol in 2016 ein Zwischenprodukt anbieten will mit 5 Jahre Lifetime und 10% Performance. Ist das noch realistisch und wird das ein verkaufsfähiges Produkt sein. A: Er geht davon aus, dass das erreichbar sein sollte. Es denkt jedoch nicht an ein verkaufsfähiges Modul sondern an verschiedene Demoobjekte, an denen man die Möglichkeiten dieser Technik für zukünftige Partner demonstrieren kann.
Q: Was ist von der Firma NESLI zu halten? Wenn man die Homepage betrachtet, dann kann man nicht davon ausgehen, dass das eine seriöse Kooperation sein kann? A: Ja, die Homepage wird nicht gepflegt. Aber es handelt sich um eine Firma,. die versucht über Beziehungen zur Regierung Gelder zu bekommen um dann damit eine Produktion aufzubauen. Ob es gelingt, weiß er auch nicht, aber einen Versuch ist es wert --- kostet es doch für Dyesol nichts.
Zusatzfrage: Aber NESLI soll doch 2.2 M$ an Dyesol zahlen und bekommt dafür Gerätschaften. Ist NESLI eigentlich imstande die Summe aufzubringen? A: Das weiß es auch nicht. Aber sie liefern nur Zug um Zug. Wenn das Geld nicht fließt, dann wird auch nicht weiter geliefert. Das Ganze ist ein Versuch wert, ob was dabei raus kommt --- man wird sehen.
Q:Von Printed Power (PP) hat man noch nie etwas gelesen noch gibt es überhaupt eine Homepage. Was ist von dieser Kooperation zu halten? A: Ähnlich wie bei NESLI. PP ist sehr schweigsam und hüllt sich in Schweigen bei ihren Arbeiten. Sie sehne ihre Forschungsarbeiten (Solargewinnung und -Speicherung) als geheim an. Selbst Dyesol weiß nicht was die tun. Dyesol liefert Material aber hat sonst mit der Firma wenig zu tun.
Q: Ist Dyesol nun beiM SPECIFIC-Projekt beteiligt oder nicht? A: Sie sind in die spezifischen Projekte nicht eingebunden und haben auch keinen derartigen Vertrag noch bemühen sie sich darum. Allerdings liefern sie Material wenn es gewünscht wird. Oxford PV darf nicht liefern, da aus dem ersten Projekt an dem Dyesol mitgearbeitet hatte (wohl das SBEC-haus)eine Konkurrenzklausel vorhanden ist, die für alle Specific-Projekte gilt.
Q: Wie sieht er Dyesol zu dn Wettbewerbern Oxford PV und Solaronix?
A: Solaronix ist Marktführer in Europa, während Dyesol das in Asien ist. Oxford PV hat einiges erreicht und ist durchaus Ernst zu nehmen. Allerdings hält er die Technologie von Dyesol für besser und zukunftsweisender.
Q: Welche Rechte hat Dyesol auf die IPs vom EPFL? A: Dyesol darf alle IPs vom EPFL kostenlos nutzen. Es gibt jedoch eine Vertragsklausel (geheim) nachdem das EPFL ca. 5 % aller Sales, die im direkten Zusammenhang mit den IPs von EPFL stehen, an Patentgebühren zu zahlen hat. Genaue Angaben dürfe er aber nicht machen.
Zusatzfrage: Aber die IP-Kosten sind auch in den Jahren 2009 - 2013 immer in der Größenordnung von ca. 500.000$ gewesen. Das wäre ja viel mehr! A: Er hatte die zahlen nicht im Kopf und wollte es nicht glauben.
Q: Wenn das benötigte Material immer weniger wird (da immer dünner aufgetragen und durch Perovskite immer billiger) und man das ja auch an den letzten Quartalsergebnissen schon sieht --- wie sieht denn das Geschäftsmodell aus, mit dem Dyesol überhaupt Geld verdienen will? A: Es stimmt, Materialverkauf alleine ist nicht tragfähig. Dyesol ist dabei Partner zu suchen, die die Produkte Erstellen und bei der Nutzung der Materialien von Dyesol eine gewisse Prozentzahl des Verkaufspreises an Dyesol abführen sollen. man ist bereits mit einige Firmen in Kontakt. Zudem denkt man auch daran eine eigene Produktion aufzubauen, wobei man sich im klaren ist, dass das viel Geld kostet und nur mit Partner zu stemmen ist, die Teile er Aufgaben von Vertrieb, Marketing, Logistik etc. übernehmen müssen. Man steht dabei noch am Anfang und das benötigt noch weitere Überlegungen.
Q: Will man sich das Geld von Tasnee holen? A: Man hat lange mit Tasnee verhandelt um im letzten Jahr einerseits zu Geld zu kommen und andererseits den Einfluss nicht zu groß werden zu lassen. Das möchte man auch weiter so halten. Auch von Tasnee will man sich nicht ganz umarmen lassen sondern eigenständig bleiben. Deshalb auch die Suche nach weiteren Investoren.
Q: Will Tasnee auch als Produzent von Solarmodulen auftreten? A: Das war bisher nicht der Ansatz von Tasnee. Sie wollten sinnvoll Geld investieren und erhoffen sich von der Beteiligung langfristig Rückflüsse. Aber ausschließen werde er gar nichts.
Er erwähnte dann noch, dass er sehr froh ist einen sehr kompetenten Mann von Tasnee im Board zu haben, dessen Ziel es ist, aus Dyesol eine florierende Firma zu machen. Er ist stark weltweit vernetzt und als Milliardär überall gern gesehen und findet überall offene Türen und Ohren. Man erhofft sich darüber auch noch Zugang zu Firmen an die man sonst nicht heran kommen kann.
Q: In welchem Jahr werden die Einnahmen aus seiner Sicht die Ausagben überschreiten? A: Er lachte und hatte die Antwort erwartet. Er redete dann auch lange, doch eine Antwort war es nicht!
Q: Zum Schluss habe ich ihn unter 4 Augen gefragt, warum das Board soviel Personen hat? Er fragte zuerst, wie viele es denn seien --- und meinte dann --- das ist schon auf die zukünftige Größe ausgerichtet und lachte. -------------------------------------------------- So, manchmal war die exakte Antwort aufgrund der Hintergrundgeräusche nicht immer verständlich, aber ich hoffe, alles richtig wiedergegeben zu haben.
Alles in allem macht. Caldwell einen sympathischen Eindruck und antwortete m. E. recht offen. Vielleich weil die Gruppe so klein war.
Doch mein Eindruck, dass alles noch länger dauert und eine reale Massenproduktion so um 2020 realistisch ist, ist verfestigt worden. |