Kaufst du Calls auf eine Aktie, wenn der Gesamtmarkt am Boden ist, dann ist in der Regel auch die Vola hoch. Die Vola lässt sich grob ablesen im Vola-Index VIX (gibt die Vola der SP-500 wieder). Die Vola individueller Aktien kann aber auch noch höher (oder tiefer) sein als der VIX.
Erholt sich nun der Gesamtmarkt wieder (und die per Call gekaufte Aktie steigt mit), dann sinken die Volas - und zwar sowohl die für den Index als auch die für die Einzelaktie.
Entsprechend sinkt der Zeitwert des Calls, der von der Vola abhängt.
Wenn du lang laufende Call-OS hast, die weit aus dem Geld sind, kann deren Kurs (wegen Vola-Rückgang) sogar fallen, während der Basiswert steigt. Im Klartext heißt das: Der Zeitwertverlust durch die sinkende Vola ist HÖHER als der Zuwachs des inneren Wertes.
Du kannst dies umgehen, indem die sehr kurz laufende Calls kaufst, die zudem "im Geld" sind. Da ist der Zeitwertanteil fast vernachlässigbar, ebenso dann auch die (sinkende) Vola. Die sind aber teuer, und wenn du falsch liegt, verlierst du auch noch mehr, weil mehr Einsatz im Spiel ist.
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Bei Puts ist es erfreulicherweise umgekehrt. Die kauft der gewiefte Antizykler am Top (sofern ihm dies vom Timing her gelingt) - also zu Zeiten, an denen die Vola sehr niedrig ist. Bricht das Underlying (egal ob Aktie oder Index) nun weg, kommt starke Vola auf, und der Zeitwert der Puts wird dann sogar GRÖSSER.
Deshalb ist es weniger riskant, weit aus dem Geld notierende Puts (wie Wawidus OS in # 823) zu kaufen, als umgekehrt weit aus dem Geld notierende Calls. |