Gar nicht so einfach.
Denn wenn ein deutschet Anleger 2008 beim EUR/USD-Kurs von 1,60 US-Aktien gekauft hat, sitzt er heute auf hohen Währungsgewinnen. Hat er hingegen im Jahr 2000 beim Kurs von 0,83 gekauft, sitzt er heute auf hohen Währungsverlusten.
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Hier die Berechnung:
Nehmen wir die hypothetische US-Aktie XYZ, deren Kurs in USA seit Jahrzehnten bei 10 Dollar seitwärts läuft. Sie ist auch in Frankfurt notiert.
Fall 1, Kauf in 2008:
Hat der Deutsche 2008 100 XYZ gekauft, so musste er dafür 625 Euro hinlegen. Heute sind diese 100 XYZ wegen des Dollaranstiegs (aktuell 1,12) viel mehr wert, nämlich 893 Euro. Macht unterm Strich 268 Euro Währungsgewinn. . Eine realistischere Betrachtung dieses Szenarios ist allerdings, dass der Euro unter Draghi zur Weichwährung verkommen ist. Die Anlage in XYZ half dem Deutschen somit nur, die realen Kaufkraftverluste des Euro durch temporäre Flucht in den Dollar zu umgehen. Der Dollar hat seitdem zwar ebenfalls an Kaufkraft verloren, aber nicht so stark.
Fall 2, Kauf im Herbst 2000:
Damals stand der Euro zum Dollar auf Rekordtief (EUR/USD = 0,83). Er hielt sich noch bis 2002 unter der Parität.
Hat besagter Deutsche die 100 XYZ-Aktien im Herbst 2000 gekauft, musste er dafür 1205 Dollar hinlegen. Heute sind sie jedoch (bei 1,12) nur noch 893 Dollar wert. Macht unterm Strich 312 Dollar Währungsverluste.
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FAZIT: Ob es Währungsverluste oder -gewinne gab, hängt vom Zeitpunkt des Einstiegs ab. Viele Deutsche sind um das Jahr 2000 in US-Aktien eingestiegen, als der Dollar teuer und der Zeitpunkt somit ungünstig war. Und dann kam noch der Nasdaq-Absturz (minus 80 % von März 2000 bis Okt. 2002) obendrauf... |