Panikmache für Käufe nutzen

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neuester Beitrag: 04.01.18 22:53
eröffnet am: 11.08.07 14:24 von: Libuda Anzahl Beiträge: 142
neuester Beitrag: 04.01.18 22:53 von: Libuda Leser gesamt: 50116
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11.08.07 14:24
33

63261 Postings, 7268 Tage LibudaPanikmache für Käufe nutzen

so schnell wie möglich, denn die tiefsten Einstiegskurse erwischt man sowieso nicht.

Wenn man heute in den Zeitungen über die angeblichen Geldspritzen der Notenbanken liest, wird einem klar, dass viele deutsche "Wirtschaftsjournalisten" wohl doch nur einige Sylvester Wirtschaft bei Professor Ast in der Baumschule studiert haben. Denn was da als Geldspritzen beschrieben wird, ist die ganze normale Nutzung des Instrumentariums der LZB.

Neben den Hauptrefinzanzierungsgeschäften, über die normalerweise fast ausschließlich die Geldversorgung der Banken läuft, gibt es noch die Möglichkeit, dass die Banken jederzeit Geld bei der EZB anlegen (die Einlagefazilität) und Kredite aufnehmen können (die Kreditfazilität). Während man die Einlagefazilität als Bank unbeschränkt nutzen kann, ist bei Kreditfazilität die Hinterlegung von Sicherheiten erforderlich (was aber für keine Bank ein Problem ist, da sie dafür i.d.R. geeignete Wertpapiere in einer mehrfachen Höhe verfügt, als sie Liquidität bei der LZB in Anspruch nimmt). Normalerweise nutzen die Banken nur die Hauptrefinanzierungsgeschäfte, die in ihrer Höhe allerdings begrenzt sind, und den Geldmarkt, um sich liquide Mittel zu beschaffen - die Einlagefazilität wird normalerweise nicht genutzt, weil man am Geldmarkt höhere Zinsen bekommt, und die Kreditfazilität wird normalerweise auch nicht genutzt, weil man das Geld am Geldmarkt billiger bekommt. In Zeiten wie den momentanen zögern nun manche Banken, das Geld anderen Banken über den Geldmarkt zu leihen und legen es (unter Verzicht auf die höheren Geldmarktzinsen) direkt im Rahmen der Einlagefazilität bei der EZB an. Dann fehlt auf dem normalen Geldmarkt Geld, die Geldmarktzinsen steigen, und dadurch wird die an sich teurere Kreditfazilität der EZB interessanter. Fazit: Statt sioh am Geldmarkt gegenseitig Geld zu leihen, laufen die Geschäfte halt über die EZB und in den USA über die FED - dadurch verschwindet die Angst. Es muss hier nicht besonders eingegriffen werden, es werden nur ganz normale vorhandene EZB-Angebote genutzt. Lediglich wenn man die etwas teueren Kreditfazilitäten über Sonderfaziliäten (sogenannte Schnelltender) etwas verbilligt liegen besondere Eingriffe der Notenbank vor - sie will den Anstieg der Geldmarktzinsen begrenzen, was ich allerdings für verkehrt halte, da man den Kreditinstituten, die keine ausreichende Liquiditätsvorsorge getroffen haben, über höhere Zinsaufwendungen durchaus die Gewinne schmälern sollte.

Ihr seht also, die Nummer mit den Geldspritzen ist eine Verblödungsnummer von Dummen für Dumme, die es aber auf beiden Seiten reichlich gibt. Wer schlau ist, nutzt die Dummheit der Dummen und kauft jetzt.  

11.08.07 16:09
1

9616 Postings, 7613 Tage WalesharkHabe ich gestern getan..

meine Abstauberlimits (waren sie jedenfalls  gestern) haben gegriffen bei
Salzgitter, Klöckner&Co, Bauer und VIZRT. Bei zweien schon im Plus bei Salzgitter un VIZRT leicht im Minus. Wenn sie am Montag steigen werde ich ganz gegen meine Gewohnheit einen SL setzen. Denn wer weiß in der momentanen Phase ob sie nicht noch tiefer fallen.
Grüße vom Waleshark.  

11.08.07 16:36
1

14542 Postings, 6703 Tage gogolich bin noch auf der Warteliste

_so z.B. bei der Citigroup wo ich noch auf den richtigen Knall warte um direkt in die Aktie zu investieren, nach der meldung vom Freitag könnte es bald soweit sein ( mein invest ist immer im Blick auf 2009 zu sehen)__


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auf unserem Planeten gibt es nur Propheten  

11.08.07 16:49
1

18637 Postings, 8245 Tage jungchenetwas

unvorsichtige einstellung, wie ich denke und hier schon geschrieben habe.
wir sind noch nicht mal 10% unterm ATH...

http://www.ariva.de/...lich_finde_ich_t299351?pnr=3490305#jump3490305  

11.08.07 16:52
1

14542 Postings, 6703 Tage gogolich glaube nicht an eine schnelle Erholung

wir haben hier aber schon mehrmals darüber gesprochen, man sollte sich auch um Aktien kümmern die man selber als langfristinvest betrachtet ( also wo eine Substan dahinter steckt )___


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11.08.07 20:55
1

63261 Postings, 7268 Tage LibudaAuf der sicheren Seite ist man meines Erachtens

wenn man in der preiswertesten Währung und den preiswertesten Aktien investiert: amerikanischen Tech-werten, auch wenn momentan das "Zurück-auf-den-Kartoffelacker" und Osten in nah und fern gerade in Mode ist.

Nach wie vor gilt, was man in der BörseOnline gerade aktuell ganz gut formuliert lesen konnte: "Die Vormachtstellung in der Hochtechnologie haben weiter die USA. Deren Think Tanks erfinden das 21. Jahrhundert in Bits und Bytes. Kreativität und Produkte sind eine überragende Domäne Amerkikas."

Zwar werden auch in China oder Indien Firmen mit hohen Börsenbewertungen aufwarten - schon wegen ihrer schieren Größe, z.B. chinesische Banken. Aber dass Firmen aus dem Stand in 5 Jahren 100-Milliarden-Werte wie Google erreichen, bleibt zumindest in den nächsten 10 Jahren wohl den USA vorbehalten. Unter anderem, weil sich dort so leicht Kapital auftreiben lässt und Finanziers Risiken eingehen. Volkswirtschaftlich hat das trotz dadurch produzierter Krisen und Blasen auch viele gute Seiten: Neue Erfindungen und Technologien, die erst Produktivitätsschübe ermöglichen, erfordern wagmutige Finanziers und Blasen. Greenspan hatte damit recht, wenn er nur beim Blatzen der Blase heilen wollte. Ohne Blasen zu risikieren, kommt man nicht voran.

Damit will ich allerdings nicht der Sächsischen Landesbank recht geben, dass sie 26 Milliarden in US-Immö-Kredite risikoreich angelegt hat, und auch nicht gegen eine nach meiner Ansicht notwendige stärkere Regulierung der Finanzmärkte argumentieren - von Kreditinstituten, die Risiken eingehen, muss eine Unterlegung dieser Risiken mit Eigenkapital gefordert werden (und das muss man auch kontrollieren können und wollen, vollig ohne "Saniofa" - das soll eine neue Schlafkrankheit sein, deren Erreger sich aus einer deutschen Behörde heraus im Lande breitgemacht hat).  

11.08.07 21:42
7

20752 Postings, 7669 Tage permanent@Libuda

Jeder hat sicher seine eigene Meinung zur aktuellen Hypothekenkrise, so soll sein zu funktioniert der Markt, so kommen Angebot und Nachfrage zu Stande. Ein Punkt in deiner Argumentation läßt mich allerdings aufhorchen, ein Zitat aus deinem Eingangsposting:

Geldspritzen der Notenbanken liest, wird einem klar, dass viele deutsche "Wirtschaftsjournalisten" wohl doch nur einige Sylvester Wirtschaft bei Professor Ast in der Baumschule studiert haben.

Schon sehr abfällig diese, deine schreibweise. Daran schließt sich eine Frage meinerseits an, wie kann die gleiche Person (Libuda) dann im Posting 6 folgendes schreiben:
Nach wie vor gilt, was man in der BörseOnline gerade aktuell ganz gut formuliert lesen konnte: "Die Vormachtstellung in der Hochtechnologie haben weiter die USA. Deren Think Tanks erfinden das 21. Jahrhundert in Bits und Bytes. Kreativität und Produkte sind eine überragende Domäne Amerkikas."????

Wirtschaftsjournalisten als ungebildet darstellen danach dann ein Zitat aus der Börse Online bringen -einem der zweifellos oberflächlisten und journalistisch schlechtesten Börsenblätter-.

Das regt zum Nachdenken an!!!!!!!!!!

Wie ernst kann man die Argumentationskette einer solchen Person nehmen?

Schönes Wochenende

Permanent

 

11.08.07 22:16

3469 Postings, 6384 Tage KnitzebreiPermanent ist wahrscheinlich

Wirtschaftsjournalist

:)  

11.08.07 22:31
3

4560 Postings, 9109 Tage Sitting BullKaufen mag

auf kurzfristige Sicht Sinn machen. Für ein weiteres Abtauchen scheint die Stimmung einfach zu schlecht. Mittelfristig (6 Monate) sehe ich bei Aktien keinen Handlungsbedarf. Die Börse will Gewinne sehen. Was sehen wir? Fette Verluste wegen krankhafter Gier in einem verrückten Hype. Lassen wir doch erstmal Ruhe einkehren, bis sich die Lage beruhigt hat und die Märkte wieder im zweiten oder dritten Gang fahren. Außerdem: Das verbrannte Geld der Banken fehlt einfach, um die Börsen weiter zu befeuern. Von den anderen durchgekauten Themen (Yen-Carries, China-Blase, Rohstoff-Hype, PE-Hype) wage ich jetzt gar nicht zu sprechen.  

11.08.07 22:44

1791 Postings, 6313 Tage BereuhnixIst doch Super

Ich finde es sollte viel mehr Leute wie Libuda geben.
Vor allem seine qualifizierten Kommentare zu Wirtschaftsökonomen (wohlgemerkt
keine bezahlten Bankpusher) die es zumindest auf intellektuellem Feld weiter gebracht haben als er, bedarfen keiner weiteren Bewertung.
Die bisher 10 grünen Sterne für diesen Sräd sagen eigentlich alles.  

11.08.07 23:47
1

1556 Postings, 6444 Tage Feliciolibuda - die Artiikel sind super -

es gibt immer Leute, die nac h  Spitzfindigkeiten auf der Suche sind. Warum soll die Boerse-online nicht gute Jornalisten haben. Es gibt ueberall gute und schlechte Jornalisten, Rechtsanwaelte und Aerzte etc.

 Fakt ist, dass Amerika immer noch das Land der High Technik ist, aber nicht mehr lange, denn in den Industriestaaten findet zunehmend eine Deindustrialisierung statt. 50% aller Kamaras, 30 % aller TV Geraete und Klimaanlagen, 25 % aller Waschmaschinen, 20 % aller Kuehlschraenke kommen schon aus China, auch schon Unterhaltungselektronik

Textilien, Stahl, Werften, Autos, Chips, Handys alles schon in China. Wenn China von heute auf morgen di e Grenzen dichtmachen wuerde, gaebe es keine Computer mehr und die Regale bei WalMart waeren leer. Und warum das alles?

Weil in China der Durchschnittslohn pro Std.  70 Cent ist, in den USA 19,10 Dollar, in Deutschland 28,80 und die wissbegierigen Chinesen lernen von den Japanern und Koreanern im eigenen Lande. Kopieren sie und ueberschemmen sie dann mit billigeren Porodukten in ihrem eigenen Land.

Indien hat sehr gut ausgebildete Hightech-Ingenieure in Bangalore und wird das Dienstleistungszentrum sein und China die Werkbank der Welt. Drachen und Tiger kommen sich dabei nicht ins Gehege. Sie ergaenzen sich. China liefert die Hardware und Indien die Software.

Die Stunden von Amerikas Hightech Nation sind also gezaehlt !

 

,

 

12.08.07 01:51
1

9061 Postings, 8760 Tage taosGut gelesen,



aber ohne eigene Erfahrungen:


Indien hat sehr gut ausgebildete Hightech-Ingenieure in Bangalore und wird das Dienstleistungszentrum sein und China die Werkbank der Welt. Drachen und Tiger kommen sich dabei nicht ins Gehege. Sie ergänzen sich. China liefert die Hardware und Indien die Software

Die jungen Inder kommen frisch von der Universität und können praktisch nichts. Sie werden bei einer Firma in Bangalore eingestellt und bekommen etwa 300€ im Monat. Diese Firmen vermittelten die Inder an Firmen z.B. in Deutschland und berechnen rund 3500€ im Monat.

Ein gutes Geschäft für die Vermittler.



Taos



Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden, sich zu äußern.


 

12.08.07 08:50
3

1027 Postings, 8055 Tage Feedbackich bin draußen

seit juni. etwas früh vielleicht aber hab dem mark nicht mehr getraut. parke mein geld seitdem  in etwas spekulativen anleihen und gut ist. lieber 8 % als nix *G* und bis jetzt bin ich gut gefahren.

denke der markt hat spiel bis 7000 wird die marke geknackt bis zu 6600. wenn wir an einer der beiden stellen drehen wird der dax wohl wieder über 8000 am jahresende stehen. wenn wir durchbrechen 6300-6000. denke aber sollte die us-imo krise nicht ausarten das die party im dax erstmal weitergeht.

steige also mit den ersten positionen bei 7000 ein.

take care

feedback

ps: nur meine meinung  

12.08.07 09:35
1

80400 Postings, 7504 Tage Anti LemmingGeldspritzen und Halbwahrheiten

Natürlich ist es so, dass die EZB und FED jetzt zusätzliche Mittel freisetzen - nämlich insgesamt rund 350 Milliarden letzte Woche. Beide Notenbanken haben das Recht, in Notfällen beliebig neues Geld zu kreiieren und dieses dann auch an Banken weiter zu verleihen, um Liquiditätsengpässe in der Wirtschaft, die durch Vertrauensschwund entstehen (eine Bank traut der anderen nicht mehr), zu überbrücken.

Malko hat dazu einen sehr guten Überblicksartikel aus der FAZ hier wiedergegeben:

http://www.ariva.de/...g_ich_s_meinem_t299366?pnr=3491049#jump3491049

Da allein letzte Woche 350 zusätzliche Milliarden in den Markt gepumpt wurden, darf man mit Fug und Recht behaupten, dass es im Bankensektor eine Notlage, gepaart mit schwerem Vertrauensschwund, gibt. Daraus jetzt, wie Du im Eingangsposting, den Schluss zu ziehen, wir hätten "Einstiegskurse", halte ich für äußerst gewagt.

Bafin-Chef Sanio hat womöglich übertrieben, als er die Situation letzte Woche als "schwerste Banken-Krise seit 1931" bezeichnete. Doch er ist sicherlich keiner der von Dir geschmähten "3-Sylvester-Studenten einer Wirtschafts-Baumschule", sondern immerhin Leiter einer der renommiertesten deutschen Wirtschafts-Institutionen, nämlich der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Der Bafin obliegt die einheitliche staatliche Aufsicht aller Bereiche des Finanzwesens (Allfinanzaufsicht), dazu zählen Kreditinstitute, Finanzdienstleistungsinstitute, Versicherungsunternehmen und Wertpapierhandelsunternehmen. Ich unterstelle mal, das Sanio in dieser Position einen besseren Überblick über das Finanzgeschehen hat als expressionistisch- verstiegene RENTNER-ZOCKER und Polemiker bei Ariva.

Dass Sanio zurückgepfiffen wurde, lag mMn nicht daran, dass seine Aussagen falsch sind, sondern daran, dass sie politisch nicht ins Konzept passten: Die Zentralbanken bemühen sich gerade, in einem hypernervösen, vom Kollaps bedrohten Finanzmarkt neue Ruhe herzustellen.

FAZIT: Wer jetzt vor dem Hintergrund einer schweren internationalen Bankenkrise ins fallende Messer greift - obwohl die Aktienmärkte bislang kaum korrigiert haben - , dürfte dies, auch wenn es nächste Woche noch einmal eine technische Erholung gibt,  auf Sicht von vier Wochen bitter bereuen. Die Lage ist mMn vergleichbar (wenn nicht schlimmer...) mit der LTCM-Krise 1998, als sich ein riesiger Hedgefond verzockt hatte und das Weltfinanzsystem in den Abgrund zu schicken drohte. Auch damals konnte nur eine Milliardenspritze der Fed, gekoppelt mit Interim-Zinssenkungen, die Katastrophe abwenden. Damals gab es - trotz der Boom-Wirtschaft der späten 1990-er Jahre - erst wieder Kaufkurse, nachdem die Kurse um ca. 20 % gefallen waren. Wer da gleich den ersten Dip kaufte - was Du ja jetzt empfiehlst - war angeschmiert.

Übrigens: Der Hedgefond LTCM wurde von zwei Wirtschafts-Nobelpreisträgern geleitet. Daraus lernen mir: Erwiesene Fachkompetenz in Wirtschaftstheorie ersetzt keine praktische Markt-Intelligenz. Deine überaus gelehrigen Ausführungen im 2. Absatz des Eingangsposting sind daher auch kein Indiz dafür, dass Deine Schlussfolgerungen daraus im 3. Absatz - dass man nämlich jetzt unbedingt kaufen soll - richtig sind.
 

12.08.07 10:32
1

63261 Postings, 7268 Tage LibudaDie EZB pumpt gar nichts rein

sondern leitet die Mittel, die ihr jetzt statt dem Geldmarkt über die Einlagefazilität zufließen, an die Banken weiter.

Völlig unbeleckt von der Funktionsweise der EZB-Instrumentarien lassen sich eben nur die dümmlichen Geldspritzennummern, nach denen die Anbeter des Weltuntergangs als Vorzeichen der Systemkrise gieren, die sie, seit Marx Geschichte geworden ist, so schmerzlich vermissen, in die Welt setzen.  

12.08.07 10:56

63261 Postings, 7268 Tage LibudaSchnäppchenzeit sagt Richard Skelt, Fidelity-

Fonds Manager, und zwar des Fidelity Fonds World Fund:

"Die Kurseinbrüche geschahen panikartig, weil die Investoren risikoreiche Anlagen übereilt verkauften, um vermeintlich sichere Häfen anzusteuern. Dabei sind die globalen Marktaussichten - gestützt auf die robusten Wirtschaftsdaten und die soliden Unternehmensgewinne - unverändert gut. Das Beige Book, das diese Woche von der Regionalnotenbank von Chicago vorgelegt wurde, zeigt, dass sich die US-Wirtschaft gegenüber dem ersten Quartal erholt hat und nun wieder moderat wächst. Zwär hält der Abwartstrend am Häusermarkt weiter an, aber die Investitionsausgaben wachsen weiter in gesundem Tempo. So wird die Kreditkrise bald beendet sein und keine längerfristigen Auswirkungen auf die Volkswirtschaften haben. Die globalen Aktienmärkte bieten also weiterhin gute Anlagechancen. Die Volatiltät eröffnet sogar neue Kaufmöglichkeiten. Es ist Schnäppchenzeit!"

Noch eine ergänzende Erläuterung, warum die Investitionen nicht beeinträchtig sind. Das Wort von der Kreditklemme ist auch so ein Schlagwort für von Doofen und Verzockern für Doofies. Von Bankmanagern in den USA sah nur der Boss von Stear Bearns eine, was beim Boss dieser Zockertruppe nicht wundert, und in Deutschland vermutlich die leider noch nicht komplett gefeuerten Altvorstände der IKB. Okay, bei risikoreichen Zockereien klemmt es jetzt - aber das haben wir uns alle monatelang gewünscht. Jetzt ist das da - eigentlich wunderbar. Unternehmen sind bei der momentanen Gewinnsituation nicht auf Außenfinanzierung angewiesen (obwohl Unternehmen logischerweise auch Kredite bekämen), denn sie schwimmen im Geld: Die Summe aus Abschreibungen und Gewinnen, der Cash Flow, ist weit höher als die moderat wachsenden Investitionen - Fakt ist, dass die Unternehmen daher nicht unerhebliche Mittel am Geld- und Kapitalmarkt zinsbringend unterbringen müssen. Das ist auch eine der Ursachen für die vielen Firmenübernahmen und die Aktienrückkaufe, die beide kurstreibend wirken. Und es ist i.d.R. besser, wenn Conti VDO übernimmt als ein Finanzinvestor, der den Kauf von VDO überwiegend durch die Erhöhung der Verschuldung von VDO finanziert.  

12.08.07 11:04
1

80400 Postings, 7504 Tage Anti LemmingLibuda - kein Nullsummen-Spiel

Du schreibst zutreffend, dass die Banken jederzeit Geld bei der EZB anlegen (die Einlagefazilität) und Kredite aufnehmen können (die Kreditfazilität). Zurzeit wird jedoch, da Banken aus Risikoscheu nichts untereinander verleihen wollen, vor allem bei der EZB GELIEHEN. Zwar wird auch (vergleichsweise wenig) bei der EZB eingezahlt. Entscheidend ist aber, dass der Saldo aus Ein- und Auszahlungen bei der EZB NEGATIV ist, nicht neutral, wie Du es im Eingangsposting suggerieren willst.

Insofern darf man mit Fug und Recht von einer Geldspritze zur Ankurbelung der Liquidität sprechen. Das ist nicht mal "verwerflich", sondern zählt neben der Zinspolitik zu den Hauptaufgaben der Zentralbanken.
 

12.08.07 15:11

63261 Postings, 7268 Tage LibudaGute Fundamentaldaten und günstiger Bewertungen

sprechen für den US-Aktienmarkt, meint Patrick Kelly von Alger Fund, Portfolio Manager des American Asset Growth-Fund und zudem Senior Vice President von Alger:

"Die bei den Anleger geschürten Ängste sind übertrieben. Denn zum einen fehlt der Nachweis für ein Übergreifen der Krise auf die gesamte US-Wirtschaft. Zum anderen sind viele US-Unternehmen international aufgestellt und profitieren vor allem auch vom globalen Wachstum. US-Werte mit hervorragenden Wachstumsaussichten werden an der Börse zu einem angemessenen Preis gehandelt und bieten gute Investitionsmöglichkeiten.

Das befürchtete Übergreifen der Immobilienkrise auf die gesamte US-Wirtschaft ist bislang ausgeblieben. Vielmehr sprechen die Fakten gegen eine solche Entwicklung. Der schwächelnde Häusermarkt weist große regionale Unterschiede auf. Die größten Probleme sind auf einige Gebiete in Florida, Nevada und Südkalifornien beschränkt. Für signifikante Auswirkungen auf die Konsumausgaben, wie sie seit über einem Jahr prognostiziert werden, gibt es keine Beweise. Im Gegenteil: Gemessen am persönlichen Konsum sind die Ausgaben in den letzten zwölf Monaten mit 5,8% eher noch stärker gestiegen."

Meines Erachtens haben wir hier das gleiche Phänomen, dass wir auch bei Aktienrückgängen haben - Vermögensveränderungen wirken sich weit weniger auf den Konsum aus, als das Manager der Finanzbranche mit ihrer selektiven Wahrnehmung glauben. Für Joe Sixpack sind das weitgehend Nonevents, nicht dagegen für Hedge-Fund-Manager von Bear Stearns und anderen Chaostruppen. Und es gibt nun einmal tausenfachmehr und noch mehr Joe Sixpacks als Hedgefund-Manager. Oder trinkt Ihr nachher im Biergarten ein Bier weniger, weil sie Manager der IKB und der West_LB gefeuert haben und noch einige wenige Chaoten aus der deutschen Bankenwelt feuern sollten? Eventuell haben die Manager der Finanzbranche während ihres Studiums aber auch im ersten Semester damals nicht aufgepasst. Denn da bringt man ihnen normalerweise bei, dass der Konsum vom Einkommen abhängt, während alle anderen Variablen über eine Nebenrolle nicht hinauskommen - ökonometrische Studien zeigen hier in den entwickelten Staaten einen mehr als 75%-igem Einfluss der Variablen "Einkommen". Und die Einkommensentwicklung ist weltweit glänzend, weil die im wesentlichen vom Produktivitätsfortschritt getragen wird - und da sind wir seit einigen Jahren auf dem höchsten Niveau der letzten 50 Jahre.  

12.08.07 15:29

8485 Postings, 6607 Tage StöffenDie sichere Seite

„Auf der sicheren Seite ist man meines Erachtens wenn man in der preiswertesten Währung und den preiswertesten Aktien investiert: amerikanischen Tech-Werten, auch wenn momentan das "Zurück-auf-den-Kartoffelacker" und Osten in nah und fern gerade in Mode ist.“
Deshalb eignet sich z.B. die Internet Capital Aktie als krisensicheres Investment. Wie wir an dem Chart vom Freitag unschwer erkennen können, haben die Anleger die Hysterie genutzt und sind verstärkte Engagements eingegangen. Hier können die Greenhorns mal sehen, wo Bartel den Most holt. (so, Satire-Generator aus!)

Geflissentlich wird übersehen, dass die Märkte z.Z. eine Neu-Bewertung sprich realistischere Bewertung der Risiken erfahren, die große Kredit-Party ist vorbei. Derzeit zeigen sich viele Marktteilnehmer verunsichert, Kreditlinien stehen zur Disposition. Fakt ist auch, dass weder Zentralbanken, die Politik noch der Finanzmarkt diese Entwicklung antizipiert haben.Von Panik kann m.E. (noch) nicht die Rede sein, die sich aktuell ergebenden Entwicklungen werden aber vielerorts noch erst in die künftige Wahrnehmung einfliessen müssen, denn vielfach werden momentan getätigte Einlassungen zur Krisenbegrenzung von den Ereignissen überholt.
Einzelne Aktientitel oder Segmente werden sich von daher kaum gegenüber dem Gesamttrend abkoppeln dürfen.
 
Angehängte Grafik:
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12.08.07 15:58

1556 Postings, 6444 Tage FelicioMensch, ich weiss gar nicht, was ihr

 wollt und hin und her ueberlegt,  wer jetzt der Schuldige ist und dass die Finanzinstituitionen nicht ihre Hausaufgaben gemacht haben oder beim Studium nicht aufgepasst haben. Ich will euch nur sagen, dass die cleverer sind als wir alle zusammen. Die haben naemlich die ganze Welt aufs Kreuz gelegt !!!!  Die haben  die kreditunwuerdigen BBB-Papiere in AAA-Papiere umgewandelt (d.h. die Rating-Agenturen haben sie hochgestuft, wofuer sie sogar noch verklagt werden koennten)  und haben sie neu gebuendelt an alle Finanzinstitute auf der ganzen Welt zu besonders guenstigen Konditionen verkauft. Die Amis waren so clever, dass sie ihren eigenen wirtschaftlichen Aufschwung damit finanziert haben und uns alle reingelegt haben. Somit betrifft das jetzt die ganze Welt und da werden sich noch andere outen muessen - ist nur eine Frage der Zeit.  

12.08.07 16:03

2829 Postings, 7576 Tage asdfdass der ami lügt wenn es das maul auf macht

ist ja nix neues.

 

12.08.07 16:16

1556 Postings, 6444 Tage Felicioselbst die Heuschrecken (Blackstone etc.)

sind aufs Kreuz gelegt worden.  

12.08.07 20:03

63261 Postings, 7268 Tage LibudaAuf US-Aktien und vor allem Techs setzen

Noch einmal Patrick Kelly, Senior Vice Predident Alger Fund:

"Für den Anleger lohnt sich daher durchaus ein Blick auf den amerikanischen Aktienmarkt. Hier findet sich eine Vielzahl von Unternehmen mit hervorragenden Wachstumsmöglichkeiten zu einem angemessenen Preis. Denn globale Investoren haben in den letzten zwei Jahren wenig Interesse an US-Werten gezeigt. Sie haben sich anderen Wachstumsmärkten zugewendet, obwohl die US-Unternehmen von demselben globalen Wachstumstrend profitieren. Während die Kurse an den Märkten in Europa, Asien und den Schwellenländern stark gestiegen sind, haben sich die US-Aktienmärkte daher kaum bewegt. Hochwertige US-Wachstumswerte mit einem signifikanten Aufwärtspotenzial werden deshalb zu einem relativ günstigen Preis gehandelt."

Dem ist nichts hinzuzufügen. Allerdings werden unsere Chaotis, die die USA als Hort des Bösen definieren, aus den Euch allen bekannten Gründen sicher von einem solchen Engagement abraten, weíl das nun einmal nicht in ihr ideologisches Weltbild passt und sie sich nach einem kurzen Engagement am Aktienmarkt in der Blase nach oben im Jahre 2000 von solchem Teufelszeug wie Aktien wieder verabschiedet haben und daher auch anderen keine kräftigen Kurssteigerungen gönnen. Haß und Neid sind nun einmal starke Triebfedern - nach der neuesten Glücksforschung definiert sich ja Glück vor allem durch den Vergleich mit anderen. Und wenn man da sieht, was man seit dem Frühjahr 2003 verpasst hat, kann man ja auch richtig unglücklich und frustriert sein.  

12.08.07 22:34
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63261 Postings, 7268 Tage LibudaEin Beipiel für Panikmache:

Neues von einem publicitygeilen "Redakteur" von T-Online:

"HomeBanc macht deutsche Banker nervös

Die HomeBanc ist mehr als nur eins von vielen Opfern der US-Kreditkrise - zumindest aus europäischer Sicht: Der Insolvenzantrag des US-Hypothekenfinanzierers gestern, der unumwunden auf eine "unhaltbare Geschäftsposition" in Folge der Hypothekenkrise verwies, dürfte so manchem Banker auch in Deutschland den Schweiß auf die Stirn treiben. Denn zu den Gläubigern der HomeBanc gehören die Deutsche Bank, die Commerzbank, die französische BNP sowie die belgisch-niederländische Fortis. Das geht aus Unterlagen der US-Finanzaufsicht SEC hervor, die auf der Webseite der HomeBanc zu finden sind.

Kein Kommentar der Deutschen Bank
Wie hoch die Kredite waren, die die Banken gewährten, ist noch unklar. Die Deutsche Bank wollte auf Anfrage von Spiegel Online keinen Kommentar zu dem Thema abgeben. In einer Mitteilung an das zuständige Insolvenzgericht in Wilmington, Delaware hatte die HomeBanc ihr Vermögen mit 5,1 Milliarden Dollar und die Schulden mit 4,9 Milliarden Dollar angegeben. Neben den europäischen Banken haben auch die US-Investmentbank JPMorgan und die US Bancorp. der HomeBanc Geld geliehen."

T-Online hat es offenbar nötig, da macht eine Bank in der Größenordnung von einer mittleren deutschen Kreissparkasse Pleite und der Schwachkopf von T-Online-Redakteur macht daraus die vorstehenden Horror-Meldung. Dass Banken andere Bilanzsummen haben als normale Unternehmen und logischerweise nur Bruchteile der angeführten Summen ausfallen, will dem wichtigtuerischen Schwachkopf nicht in sein kleines Hirn.  

12.08.07 22:53

63261 Postings, 7268 Tage LibudaDie Bank hat offensichtlich

eine Bilanzsumme von 5 Milliarden Euro, dass sind knapp 3,5 Milliarden Euro. Wenn davon vielleicht einmal 10% ausfallen, sind das 350 Millionen, denn nicht einmal Lieschen Müller glaubt, dass alle Kredite zu 100% ausfallen wie der Schwachkopf von T-Online, den sein Chef morgen sofort rausschmeißen sollte, denn sonst ist das eine ähliche Flasche. Da kaum anzunehmen ist, dass ein Bank mehr als 10% der Mittel für eine andere Bank bereitstellt, ist das höchste Risiko 50 Millionen - und auch das ist vieleicht noch zu einem hohen Prozentsatz durch Kreditderivate übertragen.

Ich hoffe, Ihr merkt langsam, welche Schwachköpfe da in der Redaktion von T-Online beschäftigt werden. Vielleicht ist aber bei diesem Schwachkopf auch nur der Wunsch Vater des Gedanken - er wartet vielleicht seit Frühjahr 2003 auf einen günstigen Einstiegzeitpunkt, wie uns z.B. ganze lange Threads mit Bart auf diesem Board auch zeigen.  

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