Athen droht mit "Thriller" und will Geld vom Kapitalmarkt Griechenland muss auf eine Auszahlung von Rettungshilfen der Europartner warten. "Wir sind noch einen weiten Weg davon entfernt", sagte ein EU-Verantwortlicher heute in Brüssel. Rasche Beschlüsse der Eurogruppe seien nicht zu erwarten. Die Euro-Finanzminister werden bei ihrem Treffen am Montag über die Lage in dem Krisenland beraten. Eine neue Reformliste von Finanzminister Gianis Varoufakis müsse zunächst von den drei Geldgeber-Institutionen überprüft werden. Der griechische Ressortchef habe die Liste mit sechs Reformpunkten an Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem geschickt. Zu Details gab es keine Angaben. Der Eurogruppe fehle ein aktueller Überblick zur Liquiditätslage, da die Gespräche zwischen EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank (EZB) und des Internationalen Währungsfonds (IWF) mit der griechischen Regierung bisher nicht wieder aufgenommen worden seien, so der Diplomat. Im März muss Athen Verpflichtungen im Umfang von gut 6,85 Milliarden Euro erfüllen. Die Regierung hat Rentenkassen und andere öffentliche Institutionen aufgerufen, ihre Geldeinlagen an den Staat zu geben, hieß es aus Regierungskreisen. "Griechenland muss diese Darlehen eins zu eins zurückzahlen. Das erwarten wir", betonte der Chef des Euro-Rettungsfonds, Klaus Regling, im "Handelsblatt". Carsten Brzeski, Chef-Ökonom der ING-DiBa, sagte dem "Tagesspiegel": "Die Lage ist brenzlig." Um die Liquidität zu sichern, greife die Regierung des Syriza-Chefs, Alexis Tsipras, zu "Taschenspielertricks", so der Ökonom. Dem "Spiegel" sagte Tsipras, sein Land wolle die Finanzierungslücke mit kurzfristigen Anleihen überbrücken. Er hoffe darauf, dass die EZB dem Plan zustimme. "Die EZB hält immer noch das Seil, das um unseren Hals liegt." Ein mögliches Nein, habe einen "Thriller" zur Folge, drohte Tsipras. |