Naja H731400, aber das ist doch längst bekannt.
Dass in China im 2. Hj. deutlich weniger gehen wird wie im 1 Hj. ist ja nun alles andere als verwunderlich. China hat in Q1 7 GW an Solar zugebaut und in Q2 wird es wohl nicht viel weniger sein.Ergo wird in China im 1. Hj. so um die 13, 14 GW raus kommen und wenn China in diesem Jahr auf 20 GW kommen sollte, dann wird halt mal im 2. Hj. "nur" so 6 bis 7 GW dort verbaut werden. Aber wie gesagt, das ist nun wirklich alles andere als verblüffend und einfach Mathematik.
Dass in diesem Jahr die Fertigungskapazitäten richtig stark ausgebaut werden ist ja nun auch nicht gerade neu und dass die Modulpreise ständig unter Druck sind auch nicht. In diesem Jahr vielleicht ein wenig mehr wie im letzten Jahr. Im letzten Jahr ging es mit den Modulpreisen im Schnitt um 8% runter, in den USA aber nur um 5%. Das Problem was wir jetzt haben ist aber, dass i vielen Medien über einen eventuellen deutlichen Modulpreisrückgang geschrieben wird und das lesen natürlich auch die Kunden und schon wollen sie geringere Preise. Das könnte eine gefährlich Spirale sich in Gang setzen.
Bei Solar gibt es immer die alte Frage kann z.B. eine Jinko ihren duchschnittlichen Modulpreisrückgang durch Kostensenkungen kompensieren ? Wenn JA ist ein Preisrückgang kein Problem, wenn NEIN dann geht es auf die Margen. In Q1 ging der Jinko Modulverkaufspreis nur um 0,01 $/W auf 0,55 $/W zurück, aber dafür konnten die Inhouse Kosten um 0,02, auf 0,37 $/W gesenkt werden bzw. die Blended Co um 0,01 auf 0,44 $/W. Warum die Blended Cost nicht so stark gesenkt werden konnten wie die Imhousekosten liegt auf der Hand, da in Q1 die Zellpreise noch bei um die 0,,33 $/W gelegen haben und aktuell liegen die Zellpreise nur noch bei 0,30 $/W. Ergo wird Jinko in Q2 ihre Blended Costs wohl recht gut senken können, während die Inhousekosten eventuell leicht nach oben gehen wegen den doch deutlich gestiegenen Polysiliziumpreise. Wobei die Polypreise mittlerweile von ihrem Hoch wieder deutlich zurückgekommen sind und es wird erwartet, dass spätestens im Herbst die Polypreise wieder auf dem Niveau von Q4 liegen.
Ich könnte nun die Kostengeschichte endlos fortführen, denn das alles ist mittlerweile bei Solar so komplex geworden, dass man das kaum einschätzen kann auf Sicht von 9 Monaten. Vor 2, 3 Jahren war das alles viel einfacher, da war eine Jinko vertikal noch voll integriert (heute müssen so 50% der benötigten Wafer und Zellen teuer dazu gekauft werden), damals hat Jinko nur in China produziert (heute in Malaysia, in Südafrika, in Portugal), die Modulpreise waren in etwa gleich (heute gibt es riesen Unterschiede zwischen den Preisen, in Indien bekommt Jinko aktuell um die 0,48 $/W und in den USA ca. 0,60 $/W), der Yuan war fest an den US-Dollar gekoppelt und es gab noch keine Mindestpreise in der EU und keine Strafzölle in den USA.
Die Frage aller Fragen beim Kursverlauf ist für mich was wird aktuell an der Börse höher gewichtet, die Risiken im 2. Hj., die absolut vorhanden sind ohne Frage (wobei es bei Solar schon immer hohe Risiken gab) oder wird die richtig gute Entwicklung (Absatz, Margen, signifikanter Ausbau des Produktportfolios) von Jinko höher gewichtet. Ich kann das nicht einschätzen und deshalb fahre ich bei Jinko sehr vorsichtig. Ich bin aber eher pessimistisch für den Kursverlauf. Der Hauptgrund ist, dass die wirklich erstklassigen Jinko-Zahlen von der Börse am Freitag überhaupt nicht honoriert wurden. Außerdem sind mir einfach viel zu viele zu optimistisch hier im Thread und so was ist eigentlich fast immer ein Alarmsignal
Dass es bei Jinko zu einem Short Squezze kommen sollte konnte man ja hier im Thread schon zig mal lesen von zig verschiedenen User und da musste ich immer schmunzeln. Aber solche Geschichte kann man in fast jeden Thread lesen. Bei Jinko war die Shortquote schon immer hoch und daran wird sich auch nicht viel ändern. Das bringt Solar ganz einfach mit und auch eine China-Aktie.
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