Zuerst müsste Jinko ein SEC-Filing veröffentlichen und erst dann können sie dazu etwas sagen Son Goku bezüglich Ausgliederung der Solarparks. Anders geht das nicht für Unternehmen, die an der Wallstreet gelistet sind. Da sind die US-Aktiengesetze knallhart. Deshalb wird man von Jinko nichts hören oder lesen bevor ein solche SEC-Filing nicht draußen ist.
In China wird ja derzeit darüber nachgedacht wie man Erneuerbare Energien attraktiver machen kann. So wird über einen Zertifikate/Obligationshandel nachgedacht, den es in einigen Ländern wie z.B. England (da heißen sie ROCs - Renewables Obligation) oder Polen wie auch in 16 US-Bundesstaaten (dort heißt das ganze SRECs - Solar renewable energy certificates) schon gibt. Auch steht in der Diskussion, dass die Gewinne aus Green Bonds steuerfrei bleiben.
Ich denke mal, dass Jinko erst Mal abwartet was die chinesische Politik in den kommenden Monaten wirklich umsetzen wird bezüglich den Erneuerbaren und davon wird dann wohl auch viel abhängig sein was man wirklich tun wird.
Für Jinko selbst ist die Option Green Bonds sicherlich nicht die erste Wahl, denn bei einem YieldCo wäre man natürlich deutlich flexibler. In einen Green Bonds kann man "nur" fertige Solarkraftwerke bündeln und wenn der Green Bonds an der Börse ist, dann kann man in den auch keine weitere neue Solarkraftwerke rein bringen. Das ist bei einem YieldCo dann schon ganz anders, denn in einen YieldCo könnte man jederzeit angefangene, halbfertige oder komplett fertige Solarkraftwerke via Kapitalerhöhungen einbringen. Für einen konservativen Anleger bzw. der nur eine höhere Rendite haben will als er von einer Bank bekommt, ist ein Green Bonds, der ja nichts anderes ist wie eine ganz klar definierte, relativ risikolose Anleihe, eigentlich ideal. Darum laufen ja wohl Green Bonds in China so gut.
Bei einem YieldCo kauft man ja quasi die Katze im Sack. Das Problem bei einem Green Bonds mit Solarkraftwerken ist natürlich der, dass der irgendwann theoretisch wertlos wird, weil die darin gebündelten Solarkraftwerke irgendwann am Ende sind und kaum noch Strom liefern. Das ist wie bei den vielen Bürgerwindparks in Deutschland auch. In den ersten Jahren wird viel getilgt und wenig ausgeschüttet und dann nimmt die Ausschüttungsquote so nach 3, 4 Jahren peu a peu zu. Jedoch muss man am Ende nach 15 oder 20 Jahren so viel Anleihenrendite eingefahren sein, dass es sich wirklich für die Anleger lohnt inkl. Inflationsrate. Kann man ja relativ leicht ausrechnen. In China scheint das ja offenbar überraschend gut zu funktionieren wie in Deutschland das mit den Bürgerwindparks auch und sollte die chinesische Politik wie es derzeit vermutet/spekuliert wird für Green Bonds-Zinsen keine Steuern erheben, dann wäre das natürlich für die Green Bonds Herausgeber super.
So ganz vom Tisch scheint mir aber ein Spin Off, also ein Börsengang der Projekttocher, auch noch nicht zu sein. Jedenfalls deutet z.B. das Engagement in Mexiko und Ägypten darauf hin. Es scheint wohl so zu sein, dass Jinko nun tatsächlich den eigenen Bau von Solarkraftwerken internationalisiert und in Brasilien wird wohl damit Mitte/Ende des Jahres begonnen.
Dieses ganze Thema Auslagerung der Solarkraftwerke ist ein extrem schwieriges Thema und wir haben da auch viel zu wenig Einblick. Sei es wie Jinko das selbst am liebsten umsetzen würde, sei es was wirklich realisiert werden kann zur Zeit an den Finanzmärkten (in den USA will man aber ganz offensichtlich bezüglich Auslagerung der Solarkraftwerke nichts machen) oder sei es was in China politisch wirklich in den kommenden Monaten umgesetzt wird. Zumal es ja bei Jinko mittlerweile mit ihren 1 GW an Solarkraftwerken um richtig viel Geld geht, denn 1,2 bis 1,5 Mrd. $ sind nun ja wirklich kein Pappenstiel. |