Hinsichtlich der zyklischen Betrachtung ist das sicher nicht ganz falsch, seine wirtschaftlichen Reformen sind allerdings schon sehr wachstumsfreundlich.
Insgesamt erlebt die ganze westliche Welt ja gerade eine ausgedehnte Phase recht mäßigen Wirtschaftswachstums und bei einer Fortsetzung der Obamapolitik wäre die USA dort m.E. ebenso eingereiht geblieben. Seine Steuersenkungen, Deregulierungen, gleichzeitige expansive staatliche Investitionen in die Infrastruktur, seine Handelspolitik etc. entfalten als Wachstumstreiber schon durchaus ihre Wirkung. Ohne Trump stünde die US-Wirtschaft m.E. eher schlechter da, ob es reicht, den nächsten zyklischen Abschwung zu vermeiden, ist aber dennoch fraglich.
Heikel sind dabei nachwievor die immer noch äußerst niedrig gehaltenen Zinsen, die die Assetpreise, - neben den Aktien- insbesondere die Immobilienpreise - sowie auch die gesamte Verschuldung der Economy erheblich angetrieben haben und auch weiterhin treiben, sowie auch die bilanziellen Altlasten der Krise 2008. Trump arbeitet zwar immerhin daran, die chronischen Aussenbilanzdefizite abzumildern, die nicht nur den bereits hohen Schuldendstand zwangsläufig vergrößern, sondern sich gleichzeitig auch ungünstig auf die sustainability auswirken. Inwieweit das auch gelingt ist aber noch alles andere als klar.
Des weiteren ist es fraglich, ob die Banken heute bilanziell krisenfester und gesünder dastehen als 2008.
Auch der Umstand, dass es sich beim gegenwärtigen Bullenmarkt mittlerweile bereits um den längsten in der Geschichte handelt, ist im Hinblick auf eine Analyse der Konjunkturzyklen ebenfalls sicher nicht ganz unwichtig.
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