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Der Betrieb von Solarkraftwerken, das ist der Lichtblick für die Branche, wird umso lohnender, je billiger sich die Module beschaffen lassen und je leistungsfähiger sie sind. Die Blicke der Branche richten sich auf die so genannte Netzparität, den Zeitpunkt, wenn Solarstrom wettbewerbsfähig wird. Die "plug-and-play parity", wenn die Erzeugungskosten den Abnehmerpreis für konventionellen Strom erreichen, sieht die LBBW in Deutschland schon für 2012 möglich. Bislang hatte die Bundesregierung 2015 als Ziel ausgegeben.
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Hat Produktionslinien stillgelegt: Anton Milner, Chef von Q-Cells © DDP Wichtiger noch ist die "utility parity", wenn die Erzeugungskosten in Solarkraftwerken genauso niedrig sind wie in Kohle- oder Atomkraftwerken. Das dürfte laut LBBW in Deutschland noch lange dauern - im Südwesten der USA aber stehe dieser Durchbruch kurz bevor.
"Die Langfristperspektive sehen wir sehr positiv", sagt Seeliger. "Wir rechnen schon 2010 mit steigender Nachfrage, 2011 kommt der richtige Durchbruch. Man muss nur bis dahin durchhalten." Jetzt könnte die Stunde der Investoren mit den tiefen Taschen schlagen, die den meist kleinen Solarfirmen das Überleben garantieren und den Zusammenschluss zu größeren Einheiten vorantreiben.
Japanische Elektrokonzerne wie Sharp Chart zeigen oder Toshiba Chart zeigen, die ihre Marktführerschaft in den vergangenen Jahren verloren haben, planen einen deutlichen Ausbau des Geschäfts. Das derzeit weltgrößte Photovoltaik-Kraftwerk im portugiesischen Moura wird vom spanischen Baukonzern Acciona Chart zeigen und der japanischen Mitsubishi Chart zeigen betrieben. Siemens Chart zeigen und General Electric Chart zeigen verfolgen große Pläne, ebenso wie das ölreiche Emirat Abu Dhabi mit seiner Erneuerbare-Energien-Firma Masdar.
Das Bild der deutschen Solarbranche, deren größte Firmen zwar zumeist an der Börse notiert sind, an denen aber oft die Gründerfamilien noch wesentliche Anteile, Posten in Vorstand und Aufsichtsrat halten, könnte sich grundlegend wandeln - sofern diese Unternehmen nicht aus eigener Kraft wachsen können und sich gegen die fremde Kapitalmacht behaupten. "Übernahmen und Fusionen scheitern mitunter an Eitelkeiten der Eignerfamilien", sagt LBBW-Analyst Wolfgang Seeliger. Auch Idealisten aus der Ökoszene wie beim Marburger Traditionsunternehmen Wagner & Co, das im Besitz der Belegschaft ist, prägen teilweise noch das Bild. Doch das große Geld drängt nach vorn. |