Da gehts dann letztlich um 2-3 Themen.
Erstens welches Risiko ist man beriet einzugehen und kann man das ernsthaft bewerten? Es gibt ja schließlich auch makroökonimsche und finanzpolitische Dinge, die der eigenen Recherche ganz schnell einen Strich durch die Rechnung machen können. Ich sag nur Anfang 2008, auch wenns aktuell nicht nach ähnlichem Crash aussieht.
Zweitens welche Vorstellungen man von Rendite hat. Mir persönlich reicht es völlig aus, 20% pro Jahr zu machen, auch wenn man dann in manchen Jahren nur knapp besser als der Dax abschneidet. Wer natürlich 50% möchte, setzt eher auf 2-3 Aktien bei denen er sich auskennt. Ich kann jemanden wie Scansoft da schon verstehen, weil er natürlich auch hinsichtlich Geschäftsmodelle richtig Ahnung hat.
Womit wir bei drittens sind. Auch AngelaFerkel ist rein beruflich nah dran, um Produkte, Marktstellung und ähnliches sehr gut beurteilen zu können. Sowas ist mir meistens nicht vergönnt. Allein schon deshalb muss ich mehr diversifizieren, was aber nicht heißt, dass ich wie andere wikifolioTrader 50 verschiedene Aktien im Depot habe. Ich glaub ab 15 Werten verliert man einfach den Überblick und die Genauigkeit. Aber mit 3 Aktien würde ich mich auch nicht wohlfühlen. Und die Beispiele Compugroup oder auch Hypoprt zeigen ja, dass man manchmal einen sehr langen Atem haben muss. Oftmals sitzt man da zwei Jahre auf seitwärtsgerichteten Kursen, während der Gesamtmarkt nach oben prescht. Es ist also auch nicht so als macht man mit wenig Diversifikation eine hohe Rendite. Bei Scansoft ist allerdings der Vorteil, dass auf ihn wohl das hier vorhin geäußerte Argument eines hohen Volumens zutrifft. Daher reichen ihm halt auch mal 10% rendite in einem Jahr, und er kann dann locker abwarten, ob seine Aktie im darauf folgenden Jahr outperformed. Kostolany hat ja mal sinngemäß gesagt, ... wer viel Geld hat, kann spekulieren. Wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren. Wer kein Geld hat, muss spekulieren. ...
Ich versuch halt immer einen guten Mittelweg zu finden. Nicht zu stark diversifizieren, aber auch nicht alles auf 2-3 Pferde setzen. Wenn ich aber überzeugt bin wie bei GFT, dann kommt da schon mal eine Übergewichtung raus, derzeit bei 18% depotanteil. Bei Drillisch damals waren es kurzzeitig mal fast 25%, aber auch nur aufgrund des starken Kursanstiegs.
Fazit: Ich glaub jeder Anleger muss zunächst mal seine Stärken und Schwächen kennen, sowohl was Psychologie als auch Fundamentalanalyse betrifft. Und jeder Anleger hat andere Voraussetzungen hinsichtlich Depotumfang. Darauf aufbauend muss man dann die für sich passende Strategie wählen. |