Ja, in der Region hat man die Schlagzeile “Thema Brandschutz ist vom Tisch” zur Kenntnis genommen. Doch wenn man erzählt, dass diese positive Begutachtung von genau dem Planungsbüro stammt, das das Brandschutzkonzept für BER verantwortet, hat man die Lacher ganz sicher auf seiner Seite. Die nachgeschobene kleine Schlagzeile, die besagt, dass ebendieses Brandschutzkonzept wie gewohnt erst nach der Gemeinderatswahl vorgestellt werden wird, ist für die Argumentation eigentlich schon gar nicht mehr nötig. Die Frage, welche Strategie die Stuttgarter Zeitung mit der ach so geschickten Platzierung verfolgt, brauchen wir uns nicht einmal mehr zu stellen.
Im Gespräch kommt man dann gerne auf “aber die Tunnel werden doch gebaut”. Richtig. Das werden sie. Das weiß man nicht nur im Kernerviertel, wo es schon Risse in Gebäuden gab (s. Termine). Nein, auch wenn es auf den ersten Blick um Einschränkungen für die S-Bahn-Fahrer geht, wird durch die Berichterstattung doch dafür gesorgt, dass jede(r) StadionbesucherIn weiß, dass fleißig am S21-Tunnel gebaut wird. Interessanterweise hat das “Nesenbachdükerproblem” diesen Verbreitungsgrad nicht erreicht. Denn wenn man beschreibt, dass der Abwasserkanal Stuttgarts wegen fehlender Planungen und Genehmigungen theoretisch als riesiges Rohr mitten durch den Tiefbahnhof verlaufen würde, ist das Gelächter wieder groß. Bis dann jeder selbst darauf kommt, dass also die Planungen gar nicht stehen. Und was passiert, wenn man baut bevor man fertig geplant hat – nun, da kann man dann ganz locker die Elbphilharmonie ins Gespräch bringen und schon ist die Stimmung endgültig so gelöst, dass man sogar mit tiefergehenden inhaltlichen Fragen rechnen muss.
http://infooffensive.de/2014/05/...04-05-2014-ein-glueck-gibt-es-ber/
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