ist wirklich ein Musterbeispiel tendenziöser und irreführender Berichterstattung. Auch wenn in dem Artikel soweit ersichtlich keine falschen Behauptungen getätigt werden, wird doch alles getan, um WDI in einem schlechten Licht dastehen zu lassen. Ob nun für Klicks oder aus anderen Motiven, sei mal dahingestellt.
Allein die Überschrift "Neue Probleme für Wirecard" und dazu dann noch der Title der Website "Wirecard hat Zahlungen für betrügerische Tradingseiten abgewickelt".
Dazu spekuliert der Autor dann und stellt Suggestivfragen: "Nun könnte die Firma zentraler Transaktionspartner von Cyberbetrügern gewesen sein. Haben verantwortliche Manager bei windigen Geschäften aktiv weg- oder zu spät hingeschaut?"
Dazu lässt man dann noch angebliche Experten zu Wort kommen.
Besonders schön finde ich den Passus zu drohenden Klagen von Anlegeranwälten: "Doch erste Anwälte bringen sich bereits in Stellung. So kommt es möglicherweise bald wegen der Zahlungsabwicklung für betrügerische Trading-Seiten zu Verfahren. Der Berliner Anwalt Istvan Cocron von der Kanzlei CLLB vertritt rund 30 Geschädigte des Komplexes, deren Zahlungen zum Teil über Wirecard abgewickelt wurden. Wir prüfen derzeit Klagen gegen das Unternehmen, sagt Cocron. Gerade erstellen wir ein Gutachten zu den rechtlichen Voraussetzungen für die Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen.
Was für ein Blödsinn! Da droht gar nichts. Der Anwalt sagt lediglich, dass man etwas prüft und eine Gutachten erstellt. Ich weiß auch jetzt schon, was bei dem Gutachten rauskommen wird, nämlich, dass keine Ansprüche gegen WDI bestehen. Dem geneigten Leser wird aber insinuiert "Achtung, hier kommen krasse Millionenklagen, denk an Bayer und Monsanto".
Lächerlich.
Woher der Wind weht, kann man dann am Ende des Berichts sehen. "Nach schweren Kurseinbrüchen legt Wirecard beinahe ununterbrochen zu. Anleger aber gehen auf Distanz. Lesen hier, warum der Aufwärtstrend bald enden könnte."
Wenn man dann auf den Link klickt, kommt man zu einem Artikel, der sich hinter der Pay-Wall versteck. Immer die gleichen Tricks. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. |