Du bist einige Beweise schuldig: 1.) Bitcoin sei eine Blase, deren Schicksal unvermeilich die Implosion sei. 2.) Der Bitcoinerfinder habe lediglich - unter geschickter Ausnutzung aktueller Ressentiments - seine ganz persönliche Bereicherung dahingehend im Auge gehabt, daß er bei seinen Bemühungen ausschließlich nur auf eine Form der Belohnung aus war: den schnöden Mammon. 1. Reale Werte & realer Ertrag werden weder gedruckt noch gemint, sondern durch produktives Investment in menschliche Arbeit und ihre praktischen Voraussetzungen erzeugt. Wertäquivalente wie Aktien, Währungen oder andere Assets spiegeln einerseits diese reale Wertschöpfung und erlauben andererseits eine Spekulation auf deren Fortgang. Spekulationsblasen platzen dann, wenn die Divergence zwischen realem Ertrag und Ertragserwartungen, die sich in den Kursentwicklungen manifestiert, eskaliert und damit das darin gebundene Vertrauen erodiert - was bekanntlich zyklisch der Fall ist... . Die sich im Kurs des bc spiegelnde Ertragerwartung ist dagegen selbstreferentiell, weil eine reale Wertschöpfung als Spekulationsgrundlage überhaupt nicht vorkommt. Dem Inhalt nach handelt es sich allein um die Hoffnung, der Swap konventionelle Assets gegen bc möge auf immer grösserer Stufenleiter weitergehen - dieser Swap ändert jedoch nichts an der Entwicklung realer Werte. Ginge die Rechnung wie von Tony prognostiziert auf, müssten (ab einem kritischen Niveau) deshalb konventionelle Assets in der Werthaltigkeit in dem Maße schrumpfen wie der bc zulegt. Das kreditbasierte Wirtschaftssystem, 400 Jahre Capitalismus, wäre damit erledigt zugunsten eines Wertäquivalents, dessen Werthaltigkeit niemand garantieren kann. Dass dies so kommt halte ich für ausgeschlossen.. 2. Ich kenne natürlich nicht die praktischen Motive der Coin-Stifter. Vielleicht wollten sie die Welt verbessern wie Tony, vielleicht wollten sie nur spielen. Der Spekulationserfolg des bc ernährt sich jedoch ohne Zweifel vom populärem Misstrauen in das 'Fiatsystem', so wie es die Goldbugs lange vorgemacht haben. Persönlich sind mir jedoch verruchte Spieler in der Regel lieber als Visionäre, weil sie bekanntlich weniger Schaden anrichten... ----------- 'Being a contrarian is tough, lonely and generally right' |