Sonntag, 16. Oktober 2011 ADX-Energy /ADX:AU - Pipeline als Indikator?
Seit auf dem vorläufig von ADX-Energy zurückgezogenem Video das Wort "Pipeline" aufgetaucht ist, werden in verschiedenen Foren seltsame Vermutungen angstellt. Ist die Äußerung ein Indikator:
1. - dass sehr viel Gas vorhanden ist? 2. - doch nicht die erwartete Ölmenge vorhanden ist? 3. - Öl nicht kommerziell förderbar ist?
Unser Meinung nach - weder noch! Das Bild eines engagierten Geologen hat sich gegenüber früher massgebend verändert. Ein Geologe, der im Rohstoffsektor exploriert, betreibt die Exploration zwar nach wie vor wissenschaftlich, aber eben nicht nur wissenschaftlich! Ein erfolgreicher Geologe schielt auch immer sofort nach der Verwirklichung, nach der Förderbarkeit, nach den Kosten, nach der Kommerzialität. Insofern sind Geologen heute auch maßgeblich kaufmännisch orientiert.
So auch nach unserer Meinung die Geologen von ADX-Energy.
Nehmen wir an, es ist Öl und Gas vorhanden. Was wäre nun der nächste logische Schritt?
Natürlich, erst einmal eine quantitative und qualitative Bestimmung und nach Möglichkeit eben nicht subjektiv, sondern international objektiv und anerkannt nach dem Standard 51-101! Das kostet nicht nur Zeit und Geld, sondern in der Zwischenzeit auch Nerven der Anleger. Die physikalisch-geologischen Institute, die solche Auswertungen nach internationalem Standard vornehmen, sind mit Aufträgen extrem zugeschüttet und nur jahrelange Beziehungen und möglicherweise gute Verbindungen helfen weiter, in der Regel gar mit Zusatzvereinbarungen, dass Samstags- oder Sonntagsarbeit zusätzlich honoriert wird.
Die Wartezeit in der Zwischenzeit wird natürlich für die verschiedensten "was wäre wenn?" Überlegungen genutzt und natürlich werden auch offen die Fragen der Anleger, Journalisten, Analysten beantwortet, denn jeder denkt gerne ein wenig weiter.
Was wäre wenn
1. Öl kommerziell förderbar wäre?
Tatsache ist, dass in den vergangenen Jahrzenten der Weltölbedarf ständig zugenommen hat während die Entdeckung neuer Quellen eher spärlich war. Das hat natürlich zur Folge gehabt, dass nicht nur der Nachfragepreis für Öl anstieg, sondern auch, dass mittlerweile kleinere Ölfelder interessant für eine Förderung geworden sind. Auch wenn die damit verbundenen Förderkosten nicht mehr "niedrigst" sind, sind sie doch für den immer noch steigenden Bedarf interessant. Das gilt auch für Offshorebohrungen!
2. Gas kommerziell förderbar ist?
Infolge des Rückganges an neuen Ölquellen sind natürlich andere Energieresourcen ins Blickfeld gerückt. Z. B. Gas.
War doch Gas noch vor 30 Jahren so billig, dass dort, wo man interessante Mengen nachweisen konnte, ein Abbau sich nicht lohnte. In vielen grossen Unternehmen wie Shell, Eni, OMV u.a. liegen heute noch Explorationsunterlagen aus diesen Zeiten in den Archiven. Viele Unternehmen gaben aufgrund der unwirtschaftlichen Förderung wegen des geringen Gaspreises ihre Explorationslizenzen an die jeweiligen Lizenzgeber zurück. Erst heute beginnt man erneut über diese Erkenntnisse nachzudenken.
Kleine und mittlere Explorationsunternehmen haben den immensen Vorteil, wesentlich günstiger Gas- und Ölfelder erschliessen zu können; sind doch die Kosten-Deckungs-Beiträge zwangsläufig geringer als bei einem Grossunternehmen, wie Shell z.B. Der Deckungsbeitrag von Shell ist zwngsläufig höher als bei ADX-Energy. Muss doch Shell ein Netz von Raffinerien, Pipelines, Tankstellennetze, Schiffe etc.pp unterhalten, zwangsläufig sind also die Kosten hierfür höher.
Auf der Suche nach Alternativen zum Öl ist natürlich Gas in den Focus gerückt. Elektrizitätswerke, Heizungen, Automobile werden heute mit Gas bedient und die Nachfrage ist auf Wachstumskurs. Bei der Exploration und einer zukünftigen Verwertbarkeit lautet die nächste Frage sofort: "Wo ist die nächste Übergabemöglichkeit, die nächste Pipeline? Wie teuer ist eine Anbindung an diese Pipeline? Wie lange dauert ein möglicher Anschluss?"
Der Zeitfaktor!
Jetzt sind wir bei dem eigentlichen Kernpunkt der Überlegungen, "was wäre wenn", immer vorausgesetzt, die Mengen würden interessant sein.
Ein kommerzieller Ölfund wäre am schnellsten realisierbar. Braucht man doch für den Anfang lediglich eine kostengünstige Abfüllstation und Tankwagen für den Transport zur nächsten Raffinerie.
Auf diese Weise würde am schnellsten Cash für weitere Explorationen für das Unternehmen fliessen. Natürlich würde auch der Anleger von der damit verbundenen Werterhöhung profitieren!
Ein Gasfund wäre nicht nur teurer zu erschliessen, sondern eine Anbindung an die vorhandene Pipeline würde Zeit und auch Geld kosten. Schätzungen gehen von einem halben bis 3/4 Jahr Bauzeit aus. Abgesehen von der Finanzierungsseite, Geld muss aufgebracht werden, bevor ein Nutzen dafür da ist!
Wenn man diese beiden Überlegungen gegenüber stellt, bedeutet das für ein Unternehmen eindeutig - Öl hat absolute Priorität und insofern haben wir auch das "temporäre" Video verstanden, das auch die Überlegungen, den Bau eines Anschlusses an die Pipeline mit einschließt! |