ist ein Bild-Zeitungs-Vorurteil, maßgeschneidert für dt. Klein- und Spießbürger, die schon immer etwas gegen "Gastarbeiter" hatten (außer beim Souflaki mit Ouzo am WE beim "netten" Griechen um die Ecke).
Es gibt allerdings einen realen ökonomischen Hintergrund. Die Produktivität ist in GR deutlich niedriger als in D. Deshalb war GR von Anfang an nicht für eine Hartwährung wie den Euro geeignet.
Die Griechen haben z. B. massenhaft dt. Schweinefleisch importiert (für Giro usw.). Die Gründe sind marktwirtschaftlich: Das deutsche Fleisch kann aufgrund höherer Produktivität (u. a. Massentierhaltung, mehr Maschineneinsatz) preisgünstiger produziert werden. Es mag qualitativ minderwertiger sein als ein nach "guter alter Art" aufgezogenes Bio-Schwein in GR, aber am Ende zählt der Preis. Diese Entwicklung führte dazu, dass es am Ende kaum noch gr. Bauern gab, die Schweinefleisch herstellen.
Man könnte nun behaupten, die griech. Bauern seien faul. Die wahre "Trägheit" ist jedoch das - kulturell motivierte - Festhalten an traditionellen Produktionsmethoden (gilt auch stark für Italien). Man bleibt beim Bewährten und lehnt moderne Fleischfabriken, die ja auch minderwertiges Fleisch produzieren, ab. Es ist somit ein letztlich sogar liebenswerter Konservatismus, der obendrein erstklassige Waren produziert. Nur ist dieser im Zeitalter der Massentierhaltung und EU-weiter Märkte ökonomisch nicht mehr konkurrenzfähig. Am Ende zählt der Preis.
Hinzu kommt, dass es für die Griechen wegen des Euro einfach war, an deutsche Waren zu kommen. Man zahlte in gleichen Euros, und auch die Löhne in GR, die von der Regierung selbstherrlich zu hoch (gemessen an der Produktivität) angesetzt wurden, erlaubten diese Käufe. Der gr. Staat konnte sich durch massenhafte Emission von Staatsanleihen, die dt. und franz. Banken als Anlageobjekte kauften, auch lange Zeit (bis 2010) bequem mit frischen Euros versorgen.
Womit die hiesigen Banken nicht gerechnet hatten, war jedoch, dass Griechenland seine wahre Verschuldung in der Zeit von 2002 bis 2010 mittels Bilanzfälschung verschleiert hatte. Es ist eine Form von Anlagebetrug, weil die Staatsanleihen unter Vorspiegelung falscher (Schulden)-Tatsachen emittiert wurden. Man könnte es böse so formulieren, dass die Investoren von den Griechen durch Falschangaben betrogen worden sind. (Im Grunde das gleiche Strickmuster wie beim US-Subprime-Betrug: Deutsche Überschüsse sollten mittels dubioser Anlageobjekte "abgegriffen" werden).
Griechenlands Schulden-Desaster offenbarte sich bereits 2010 - zwei Jahre VOR dem Höhepunkt der Eurokrise in 2012. Es war sozusagen der Auftakt dazu. Die Griechen konnten 2010 nicht mehr verheimlichen, dass ihre tatsächliche Verschuldung wesentlich höher war als offiziell zugegeben. Ackerman (Deuba) hatte deshalb schon 2010 im Fernsehen erklärt, dass Griechenland faktisch pleite sei.
Deshalb ist auch die von Europa- und Euro-Fans (Links-Grün) gern verbreitete Spinstory, die griechische Wirtschaft sei an den ruinösen Modalitäten der Rettung (meist auf Neukredit-Basis, nur einmal mit Schuldenschnitt) zugrunde gegangen, verfälschend und geschichtsklitternd. Tatsächlich waren die Griechen bereits 2010 pleite - und dies ganz klar aus eigenem Verschulden (betrügerische Fehlangaben).
Dass die dt./franz. Banken sich ihre Investments dann via EZB "zurückholten", ist irgendwo verständlich, aber dennoch ungerechtfertigt, weil das unternehmerische Risiko der Banken auch Fehlinvestitionen abdecken sollte. Das Geschäft mit den gr. Anleihen (Fristentransformation) war ja sehr profitabel, und wenn es aus Leichtsinn (= zu große Positionen und mangelnde Solvenz-Recherche) in die Hose geht, ist es nicht selbstverständlich, dass der Staat bzw. Europa als "weißer Ritter" einspringt und die Banken schadlos hält (selbst wenn dies nur eine Kompensation für den vorangegangenen Griechenbetrug war).
Unterm Strich bleibt es eine Sozialisierung von Unternehmensverlusten. Wäre die Chose mit den Griechenanleihen hingegen gut gegangen, wären die Banken niemals auf die Idee gekommen, ihre Gewinne an die EZB zu "spenden". Es ist diese Asymmetrie, die Trennbanken-Gesetze wie Dodd-Frank rechtfertigt. |