Heute wurde die neueste Statistik zu den griechschen Banken bekannt gegeben. Der Bargeldumlauf hat in Griechenland um 5,2 Milliarden Euro zugenommen. Unfassbar ! Gleichzeitig steig die entsprechende Verschuldungsquote der Banken um etwa diesen Betrag. Damit steht schon jetzt fest, dass nicht erst seit Schließung der Banken die Kapitalflucht aus den Konten in die Bargeldbestände eingesetzt hatte. Das bedeutet, dass schematisch die legale Besteuerung um ein Vielfaches abgenommen hat.
Ein Grexit hätte damit sogar meine schlimmen Erwartungen deutlich übertroffen. Es wäre niemand bereit gewesen Zahlungen in Drachmen entgegen zu nehmen. Der Wertverlust wäre noch deutlicher und schneller eingetreten als von mir beschrieben. Natürlich ist der von mir verwendete Begriff der Hyperinflation nicht genau definiert, aber der Entwertungsfaktor läge deutlich über meinen Erwartungen, weil dieser wie von mir beschrieben eben von der umlaufenden Euromenge abhängig wäre.
Jetzt soll nach dem Willen der griechischen Regierung Tempo bei den Verhandlungen gemacht werden und bis zum 20.8. die Einigung erzielt werden. Wenn die es wirklich Ernst damit meinen würden, hätten sie den Ernst längst vor dem 30.6. erkennen müssen und hätten die Frist nicht tatenlos verstreichen lassen dürfen. Jetzt aber steht fest, dass vor einer Einigung die wirtschaftliche Talfahrt andauern wird, und mit jedem Tag werden weitere Menschen in diesen Strudel hineingezogen. Das verschlimmert die Lage zusätzlich, denn immer steht das Damoklesschwert der fehlenden wirtschaftlichen Tragfähigkeit der Schuldenlast über den Verhandlungen. Nur wenn es Griechenland gelingt wenigstens zurück in die schwarze Null zu gelangen, darf der Kredit überhaupt vergeben werden.
Aber die Hoffnung verrinnt wie der Sand in der Uhr, weil nichts den Niedergang aufhält. Und die Wächter des Niedergangs sind die Geldautomaten, die nicht mehr als 60 ausgeben.
Der Chartlord |