Klar ist, dass die Hedgefonds und das Management seit langer Zeit Zusammenarbeiten. Das Ziel besteht darin, Steinhoff bestmöglich zu verwerten bzw. auszuschlachten. Zu diesem Zweck wurden Streitigkeiten beigelegt und die Beteiligungen möglichst fett gemacht. Die Gläubiger kassieren 10 Prozent Zinsen und bekommen obendrein das Unternehmen geschenkt. Aber sie selbst müssen sich dafür nicht einmal anstrengen. Die Arbeit macht das Management und dafür wird sie fürstlich entlohnt. Die Aktionäre sind aber im Weg und müssen verschwinden. Also lässt man mit einer manipulierten Nachricht an 15.12.2022 eine Bombe platzen, um den Kurs auf nahezu null zu drücken. Bereits zuvor wird der Kurs über Jahre hinweg manipuliert. Danach natürlich auch. Jetzt kommen aber die „blöden Aktionäre“ - so aus Sicht des Managements und der Heuschrecken- daher und organisieren sich, womit beide Parteien nicht gerechnet haben. Und das führt dazu, dass der Plan A (siehe Punkte 7 und 8 der HV) nicht aufgeht bzw. nicht aufgegangen ist. Also kommt man mit weitere Hiobsbotschaften daher, was das Whoa-Verfahren mit 100 Prozent für die Gläubiger und null Prozent für die Aktionäre ist.
Man versucht also mit der Brechstange durchzukommen. Blöd nur, dass die Aktionäre weiterhin organisiert sind und knifflige Fragen stellen. Und sich professionelle Hilfe besorgen. Also geht das Management gemeinsam mit den Hedgefonds in die Verlängerung und überlegt sich gemeinsam mit den Hedgefonds wie die Aktionäre billig bzw. lieber umsonst weggefegt werden können. Die Zeit aber spielt gegen Steinhoff und gegen die Hedgefonds, da angeblich der 30.06.2023 Deadline ist. Schließlich ist man bereits genug unglaubwürdig geworden. Die Suppe kocht und wird immer heißer, aber der Herd lässt sich nicht ohne weiteres abschalten. Deswegen werden verschiedene Szenarien durchgespielt.
Eine davon wäre folgendes:
Die Hedgefonds werden es nicht hinnehmen wollen, dass die Aktionäre ein Abfindungsangebot in Höhe von pauschal Euro X z.B. 50 Cent bekommen. Aber eine Abfindung wäre die schnellste und einfachste Lösung, um die Aktionäre los zu werden. Also wird man sich darüber weiter oder ggf. Neu, da der Plan A (Punkt 8 und 9 der HV) nicht funktioniert hat, Gedanken machen. Ich schätze man wird sich sagen, dass die Abfindung gedeckelt werden muss, um eine Basis zu haben. Was würde ich sagen, wenn ich selbst ein Teil der Hedgefonds wäre, na klar, ich würde sagen, lasst uns den Aktionären ein Angebot befristet in Höhe ihres Einstands ggf. mit einem Aufschlag bis zu 10 Prozent machen, und die Gesamtsumme auf bis zu 50 Cent je Aktie deckeln. Also ein Aktionär mit Einstand 5 Cent bekommt 5 Cent und ein anderer Aktionär mit Einstand 80 Cent bekommt eben maximal 50 Cent jeweils ggf. plus ein kleiner Aufschlag. Damit werden der Großteil der Aktionäre einverstanden sein. Denn Angst genug wurde verbreitet. Und so sind die meisten Aktionäre froh, wenn sie aus dieser Sache mit einem blauen Auge davon kommen. Danach wird eine neue HV mit den gleichen Tagesordnungspunkt durchgeführt und siehe da, SdK wird entweder gar nicht mehr, oder nicht mit genügend Anteilen vertreten sein. Da eben nach dem Motto „lieber Spatz in der Hand, als Taube auf dem Dach“ nahezu alle oder sehr viele Aktionäre inzwischen ausgestiegen sind. Jeder weiß, dass die Börse von der Angst und von Emotionen regiert wird. Man darf insofern sehr gespannt sein, was kommen wird. |