Im Gespräch mit DAS INVESTMENT.com erklärt der Amundi-Volkswirt und Fondsmanager, wie sich einige der Weltwährungen entwickeln werden -http://www.dasinvestment.com/investments/news/news-print/datum/2011/10/13/markus-krygier-der-euro-wird-gegenueber-dem-dollar-abwerten/?type=98&no_cache=1 DAS INVESTMENT.com: Was ist mit den politischen Rahmenbedingungen? Krygier: Diese werden bei einer dritten Methode, die wir „Global Macro“ nennen, berücksichtigt. Dabei handelt es sich um ein Sammelbecken für wichtige Faktoren, die eine Sondersituation beschreiben. Ein Beispiel wäre die jüngste Entscheidung der Schweizer Nationalbank (SNB), ein Wechselkursziel für den Schweizer Franken gegenüber dem Euro einzuführen. DAS INVESTMENT.com: Wie stehen Sie zu dieser Entscheidung? Krygier: Sie hat mich sehr beeindruckt, da die SNB hier einen neuen Weg gegangen ist. Man könnte sagen, sie hat hier eine Linie in den Sand gezogen. DAS INVESTMENT.com: Wie meinen Sie das? Krygier: Bisher haben Zentralbanken die Währungskurse durch Kaufen und Verkaufen reguliert, so dass man nicht wusste, wo die absolute Schmerzgrenze liegt. Mit dem Mindestkurs von 1,20 hat die SNB nun eine Grenze festgelegt, die sie mit aller Kraft verteidigen wird, da sie sonst ihre Glaubwürdigkeit verlieren würde. Natürlich könnten Spekulanten versuchen, die SNB herauszufordern. Doch der Einsatz wäre extrem hoch und würde sich – ganz nach den Regeln der Spieltheorie – einfach nicht lohnen. So sah der Markt innerhalb von zehn Minuten das Kursziel von 1,20 als glaubwürdig an. DAS INVESTMENT.com: Und was halten Sie von dem Wechselkursziel von 1,20? Krygier: Selbst mit 1,20 ist der Schweizer Franken noch extrem hoch bewertet. DAS INVESTMENT.com: Sehen Sie also noch Potenzial für weitere Abwertungen? Krygier: Ja, das wäre vorstellbar. Wenn ich mich in die SNB hinein versetze und sehe, wie einfach die jüngste Abwertung war, könnte ich Appetit bekommen. |