Schulden:
Wenn ich mir z.B. die 3 Bonds anschaue (Volumen zusammen ca. 2,6 Mrd) - die 21/22er Bonds sind wohl besichert (Kurs bei ~90), der 23er wohl nicht (Kurs bei ~30-40%).
Bei Holdingstrukturen sieht man oft eine sogenannte "Push-Down-Finanzierung". Heißt die Holding nimmt extern die Kredite auf und drückt diese über die "Mittelfirmen" (hier z.B. SEAG) bis zu den Töchtern runter. Im Endeffekt zahlen die Zinsen/Tilgung die Töchter mit dem Gewinn/Ausschüttung an die Holding.
Im Endeffekt könnte man es so darstellen, dass man die Holding aufgrund der Rechtsrisiken und Verschuldung pleite gehen lässt, die (in dem Fall z.B.) SEAG für einen Teil der Darlehen haftet und den Gläubigern sagt, wir übernehmen die Schulden, aber eben nur zu (Schätzung) 80%. (Im Prinzip ein Haircut)
"Jede Holding ist sozusagen aufspaltbar in die einzelnen Tochterunternehmen. Mir geht es auch darauf, wäre die ganze Zerschlagung/Aufspaltung nicht schon längst passiert?"
Hätte passiert sein können, aber man braucht 1. Käufer, 2. waren die Bilanzen noch nicht fertig und 3. ist das ja schon ein Stück weit passiert it den Veräußerungen in 2018. Aber um es vernünftig zu machen braucht es eben seine Zeit. Man will ja vermeiden (wie z.B. bei Arcandor), dass Karstadt für einen symbolischen Euro über die Theke geht. (Gut, auch noch andere Situation, da Karstadt auch im Prinzip pleite war - aber vergleichbar). Arcandor wurde auch nicht in 12 Monaten zerschlagen ;-) (Ja...ich werde jetzt sicher wieder "prügel" einstecken für den Vergleich)... Aber der Punkt, der Rechtsrisiken mit Prospekthaftung nach WpHG und Mifid ist nicht zu unterschätzen. Im Prinzip geht es hier um den Gesamterlös des IPOs in FFM und die Emission der Bonds. Wäre es also somit nicht einfacher, die Holding mit der SEAG oder SFH (z.B.) weiter zu führen und die Holding mit den Schulden und den Rechtsrisiken über den Jordan gehen zu lassen? Für die Gläubiger wäre es ein kleiner, aber zu verschmerzender Verlust. Die Geschäfte laufen weiter. Für die Aktionäre der Holding jedoch leider ein Totalverlust.
Think about it.
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