Hallo Perlentaucherin, vielen Dank für Deine tollen sachlichen Beiträge, die von guter Recherche und excellentem Fachwissen strotzen. Du bist eine der Personen die dieses Forum lesenswert machen und einen animieren teil zu nehmen. Dein Beitrag zur Aufspaltung (ich nenne es eher Zerschlagung) des Bayer Konzerns alte ich für sehr hochwertig, wenn ich auch anderer Meinung bin.
Selbstverständlich hast Du für das Momentum völlig Recht und es könnte sich durchaus lohnen Bayer in einzelnen Häppchen an die Börse zu bringen und auf lange Sicht zu veräussern. Dennoch gehe ich hier different mit Deiner Meinung und will versuchen das auch klar zu machen. Ich habe schon in den Anfängen der Aufspaltung des Bayer Konzerns , als Lanxess, Covestro, Chemcon, etc in Einzelteilen an die Börse gebracht wurden eine konträre Meinung dazu gehabt.
Für die AG hatte das zwei Folgeeffekte die nicht unbeachtet bleiben sollten. Auf lange Sicht ist aus einem Multisparten Konzern einer immer mehr auf einzelnen Säulen beruhendes Konstrukt geworden. Dies ist bei der unterschiedlichen Erfolgschance an den Märkten aber meiner Ansicht nach ein großer Fehler, da in Zeiten wo die eine Sparte nicht gut läuft in der Vergangenheit andere Bereiche das Gesamtergebnis rausrissen. Für mich ist immer noch das Bild von Boston Consulting mit den Sternfeldern und dem Rest der Garant für einen langlebigen Konzern. So wie es jetzt läuft verlässt man sich seit Jahren das Healthcare und Cropsience auf ewig laufen werden. Gerade die jetzige Situation wäre um ein Vielfaches ungefährlicher für einen Multikonzern bei dem eine Covestro, sowie Lanxess tolle Ergebnisse liefern und in der Gesamtheit eines gesunden Konzerns das Gesamtergebnis nicht toll aber eben auch nicht dramatisch ausfallen würde. Klar haben da Unternehmensberater vor ewigen Zeiten den Grundstein dessen gelegt, was Bayer nun geworden ist, ein sehr lange sehr profitables Konstrukt, was jedoch im Moment schwer angeschlagen ist. Wenn man sich bei Bayer vor Jahren an seine Herkunft erinnert hätte, wäre bei kluger Ausrichtung eine Covestro zumindest Anteilsmässig zurück in die Bayer AG gewandert, man muss nicht alle Gewinne in Form von Dividenden auszahlen. Jeder Aktionär der langfristig denkt, müsste dafür Verständnis aufbringen, da letztendlich auch er iervon profitiert. Ich möchte gerne einen stabilen, verlässlichen und gesunden Konzern haben bei dem eine langfristige Anlage gerechtfertigt ist. Sollte eine Aufspaltung kommen, sehe ich das bei allem Geld, als nicht mehr sicher, oder auch zukunftsorientiert an. So denken eben Manager, die ihre Fünfjahresziele verfolgen um möglichst schnell mit finanziellen Zuwendungen (Prämien) ausgesorgt haben und dann das sturmreif geschossene Schiff verlassen. |