Die Shorties wussten sicher schon länger über diese Maßnahme Bescheid und wenn nicht, dann hatten sie die ganze Nacht über Zeit sich zu überlegen, welche Sau sie in den kommenden Tagen durch's Dorf jagen, um noch fehlende Stücke aufzusammeln. Ein Short Squeeze wäre natürlich eine tolle Sache, aber den zu erwarten wäre wohl etwas zu optimistisch (in meinen Augen).
Es wird aber dennoch eine nachhaltige Entwicklung geben, wie ich hoffe, die sich über ein paar Wochen hinziehen kann. Wie Du schon sagst, erwarten die Aktionäre jetzt langsam Ergebnisse und dafür müssen nun Pläne veröffentlicht werden, deren Umsetzung sich nicht schon wieder eine halbe Ewigkeit und ohne erkennbaren Erfolg hinziehen lassen.
Zunächst wäre es schon einmal ein wichtiger Schritt, die Steuerdebatte ein für allemal zu beenden. Ich habe hier schon mehrere Vorschläge gemacht, wie einfach (und gesetzeskonform) es wäre, die Beteiligungen an Alibaba und Yahoo! Japan zunächst einmal außerhalb des US-Steuergebiets "umzuziehen", bevor man sich Gedanken macht, wie damit umzugehen ist. Jeder schimpft zwar über den Firmensitz der Alibaba Holding auf den Caymans, aber das war (natürlich) die einzig richtige Wahl, die Jack Ma treffen konnte, um seine Aktionäre vor (weiteren) Steuerzahlungen zu schützen. Es reicht doch, wenn man seine Steuern aus dem operativen Geschäft dort bezahlt, wo diese erwirtschaftet werden. Warum also noch einmal zahlen, wenn man Beteiligungen hält, die woanders auf der Welt fast steuerfrei weitergegeben werden können!? Außerdem werden Beteiligungsgesellschaften auch wieder von Aktionären (Privatpersonen) gehalten. Wie häufig soll eine Beteiligung also versteuert werden, bevor der Rest an die Anteilseigner fließen kan? Ich denke, dass eine einmalige Besteuerung (am Ende der Kette) vollkommen ausreicht, dafür sollte diese aber auch jeder (weltweit) in gleicher Höhe zahlen müssen. Dann gäbe es solche Diskussionen nämlich gar nicht mehr. Wir diskutieren hier seit einem Jahr nämlich nur über die Folgen eines kranken und undurchdachten Steuersystems, für das Yahoo!-Aktionäre zahlen dürfen, während Aktionäre von Amazon, Apple oder Microsoft für die "Cleverness" ihrer Firmenbosse und Steuerberater belohnt werden. Das kann es doch nun wirklich nicht sein...
Es wird also eher ein mühsamer Weg zurück in eine faire Bewertung, der durchaus einige Monate andauern könnte. Dennoch wird es nach über einem Jahr des Dahinsiechens wirklich Zeit, dass sich endlich etwas tut. Ein ganzes Jahr voller verpasster Chancen, das sich Frau Mayer auch noch mit einem 8stelligen Betrag hat vergüten lässt. Das ist doch die wahre Frechheit neben ihrer Unfähigkeit und der des Boards, hier rechtzeitig einzuschreiten! Warum sind die Aktionäre cleverer und weitsichtiger als das Aufsichtsorgan des Unternehmens. Es müsste doch eigentlich umgekehrt sein!
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