16.05.2020 11:47 Käufer kehren nur langsam zurück Einkaufsstraßen warten auf Kundschaft
Rund die Hälfte der Kunden aus Vor-Corona-Zeiten hält nichts von dem Shopping-Erlebnis nach neuen Corona-Spielregeln. (Foto: imago images/MiS) Die Läden sind nach dem Lockdown zwar wieder geöffnet. Aber Shoppinglaune will angesichts der Abstands- und Hygieneregeln nicht so recht aufkommen. HDE-Chef Genth fordert dringend Hilfen für den Einzelhandel - auch in Form von "Corona-Schecks".
Auch wenn mittlerweile fast alle Einzelhändler und viele Gastronomen in Deutschland wieder geöffnet haben, kehrt das gewohnte Leben doch nur langsam wieder in die Innenstädte zurück. "Die Kunden sind beim Einkaufen in diesen Tagen eher zurückhaltend unterwegs", sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Stefan Genth. "Der Einkaufsbummel mit Spontankäufen hat Seltenheitswert."
WIRTSCHAFT§06.05.2020 | 01:42 min
Sparen in der Corona-Krise Kunden ist die Kauflaune vergangen Gestützt wird diese Einschätzung von Zahlen des auf die Messung von Kundenfrequenzen in den Innenstädten spezialisierten Unternehmens Hystreet. Demnach lagen die Besucherzahlen in wichtigen Einkaufsstraßen in München, Hamburg, Köln, Leipzig und Stuttgart auch in dieser Woche noch deutlich unter dem vor Corona normalen Niveau. Am besten schnitt unter den fünf untersuchten Städten noch Hamburg ab, wo auf der Spitalerstraße zwischen Montag und Donnerstag immerhin wieder 53 Prozent der "normalen" Passantenfrequenz erreicht wurden. Zum Vergleich: In der sonst gerade bei Touristen sehr beliebten Neuhauser Straße in München waren es nur 42 Prozent.
Datenschutz Verbraucher halten ihr Geld zusammen Für Genth ist die Zurückhaltung der Verbraucher nicht verwunderlich. "Eine Ursache dafür sind sicherlich die Rahmenbedingungen mit Abstands- und Hygieneregeln, die ein entspanntes Shoppingerlebnis erschweren", sagte der Branchenkenner. Darüber hinaus sparten viele Kunden ihr Geld lieber, weil sie die schwierige gesamtwirtschaftliche Lage auch mit Blick auf den eigenen Arbeitsplatz verunsichere. Doch nicht nur die Besucherzahlen in den Innenstädten liegen unter dem Normalniveau, sondern wohl auch die Umsätze in vielen Geschäften. Axel Augustin vom Handelsverband Textil geht davon aus, dass die Umsätze in der Modebranche in dieser Woche 20 bis 30 Prozent niedriger sein dürften als normalerweise. Die Käuferzurückhaltung bei gleichbleibend hohen Kosten machen den Einzelhändlern schwer zu schaffen. Eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), die der "Rheinischen Post" vorliegt, hat ermittelt, dass sich jeder Zehnte von Insolvenz bedroht sieht. Immerhin rechnet rund die Hälfte der befragten Firmen mit einer Normalisierung des Geschäfts noch in diesem Jahr. 78 Prozent der Einzelhändler rechnen mit einem Umsatzrückgang, bei einer Umfrage im März waren es noch 82 Prozent. Zugleich gab nun ein knappes Drittel der Händler an, so stark von der Krise betroffen zu sein, dass sie Personal abbauen müssten. "Der Handel steckt nach wie vor tief in der Krise", sagte Genth. Der HDE-Geschäftsführer bekräftigte deshalb seine Forderung, nach einem Rettungsfonds mit nicht rückzahlpflichtigen Finanzhilfen für die Unternehmen sowie "Corona-Schecks" für alle Einwohner. ddi/dpa
Dürfte in jedem Land so sein. Sind einfach Fakten...... |