Es kann nur spekuliert werden, wann die nächsten Entscheidungen anstehen. Ich persönlich hoffe, dass der Net Worth Sweep gegen Ende des Jahres eingestellt werden könnte und die Fannie ihre Gewinne einbehalten darf. Ich spekuliere darauf, weil Mnuchin seit seiner Wahl zum Finanzminister sagt, dass er Fannie und Freddie aus den Händen der Regierung bringen will, "out of government control". Mit den Senior-Vorzugsaktien im Wert von 120 Milliarden Dollar(Fannie) hält er die Karten in der Hand. Denn solange diese Aktien des Staates bestehen, können die Firmen nicht aus dem Conservatorship entlassen werden, da sie sich nicht rekapitalisieren können und zu viele Verbindlichkeiten haben. Ende des Jahres könnte Mnuchin problemlos behaupten, dass der Steuerzahler nun vollständig entschädigt wurde. Das hätte zur Folge, dass die Fannie auf einen Schlag rund 10 Milliarden Dollar Eigenkapital besitzen würde. Falls er darauf bestehen würde, dass Fannie weiterhin all ihre Gewinne an das Finanzministerium abführt, könnte er sich nicht mehr auf die ursprüngliche Vereinbarung zwischen der FHFA und dem Finanzministerium zur Entschädigung des Steuerzahlers von 2008 berufen, die vorsah, dass die Firmen eine 10%-Dividende auf die erhaltenen Rettungsgelder zahlen müssen. Denn das 10%-Momentum wäre spätestens Ende des Jahres erreicht - der eingeführte Kapitalpuffer und die vorgezogene Abschreibung der DTAs haben ihm bis dahin Zeit verschafft, denn sonst wäre das Momentum schon Anfang des Jahres erreicht worden. Sprich: Bis Ende des Jahres hat Mnuchin Zeit, den Net Worth Sweep zu beenden. So lange sind seine Hände "sauber" und er kann sich auf die ursprüngliche Vereinbarung berufen. Das wäre auch im Einklang mit den laufenden Gerichtsklagen.
Am 21.12.2017 haben Watt und Mnuchin völlig überraschend den Kapitalpuffer eingeführt. Und mir käme es sehr gelegen, wenn am 21.12.2018 das Ende des Net Worth Sweeps verkündet werden würde. Das käme auch mit meinen Berrechnungen zum 10%-Momentum hin, die ich hier irgendwann in Q1 reingestellt habe.
Vor einem Jahr prägten Corker, Warner, Hensarling und Co. die Nachrichten mit ihren Abwicklungsplänen. Inzwischen haben Corker und Hensarling ihre Rücktritte erklärt und Warner die Zusammenarbeit mit Corker verweigert, sodass ein neuer Corker-Warner-Plan zur Abwicklung von Fannie und Freddie nicht zu Stande kam. Jetzt bestimmen Watt, Mnuchin und seit kurzem Mulvaney die Nachrichten, die sich alle für einen Erhalt der Firmen aussprechen. Das ist ein offensichtlicher Paradigmenwechsel. |