Das aktuelle ARP ist auf 135000 Aktien pro Woche eingestellt und in drei Wochen erledigt.
Wenn Teamviewer Ende Dez/ Anfang Jan ein neues ARP mit 75 Mio EUR startet, das bis Ende 2025 laufen soll, dann wird es vermutlich weiterhin auf 135000 Aktien bzw. ca 1,6 Mio EUR pro Woche eingestellt sein.
Bei aktuell noch 158 Mio ausstehenden Aktien ist aggressiv was anderes...
Es sieht vielmehr so aus, dass man den Kurs gerade nicht beeinflussen und den Charttradern weiterhin die alleinige Kurshoheit überlassen will.
Bei aktuell ca 40 bis 45 Mio frei verfügbarem Cashflow nach Steuer- und Zinszahlungen im Quartal wird TV m.E. in 2025 nur noch max 75 Mio EUR ARP durchführen, um 75 bis 100 Mio EUR in die jährliche Schuldentilgung stecken zu können.
Bei dieser Tilgungsquote wäre man ohne signifikantes Umsatz- und Gewinnwachstum m.E. frühestens in fünf Jahren schuldenfrei. Dank signifikant gestiegener Finanzierungskosten muss TV bei 500 Mio Finanzverschuldung halt leider einen erheblichen Teil des FCF für Zinszahlungen ausgeben, die weder zur Schuldentilgung noch für Aktienrückkäufe zur Verfügung stehen.
Apple, Microsoft, Meta und Co. arbeiten nicht umsonst mit gigantischen Nettofinanzguthaben. Keines dieser Unternehmen wäre auf die Idee gekommen, fremdfinanzierte Aktienrückkäufe durchzuführen... das mag in einer Idealwelt allea ganz super sein, aber in der realen Welt werden schwache Bilanzen abgestraft und starke Bilanzen mit signifikanten Cashreserven belohnt... TV's signifikante Underperformance hat m.E. auch sehr viel mit der weiterhin schwachen Bilanz zu tun... hoher Goodwill auf der Aktivseite, hohe Nettofinanzschulden und geringes EK auf der Passivseite sind keine gute Kombi, egal wie cashflowstark das operative Geschäft auch sein mag...
Ich kenne kein US Tech mit einer derart schwachen Bilanz, nahezu alle US Techs sind schuldenfrei mit teilweise riesigen Nettocashguthaben.
So wie Permira TV finanzierungsseitig aufgestellt hat, hätte man das Unternehmen in den USA nie zum IPO zugelassen.
In den USA dient der IPO zuvorderst nicht als Cashout für Altaktionäre sondern als Mittel der Wachstumsfinanzierung.
In Dtl werden IPOs meist überwiegend zum Cashout der Altgesellschafter genutzt. Bei TV hat Permira 2019 bei 26,25€ mit mehr als 2 MRD EUR Kasse gemacht, statt TV mit wenigstens 1 MRD IPO Erlös finanziell zu stärken und schlagartig schuldenfrei aufzustellen.
Dieses Versäumnis wirkt bis heute fort und ist m.E. eine der wesentlichen Ursachen für die grottenschlechte Kursperformance...
Unter Bereinigung des Firmenwerts, wie im Rahmen der Bilanzanalyse allgemein üblich, läuft TV weiterhin mit tiefnegativem EK herum.
Für Investoren, die auf solide Bilanzen und Nettofinanzguthaben wert legen, ist TV weiterhin uninvestierbar.
Das dürfte einer der Gründe sein, warum wir trotz Witzkursen kein Interesse seitens Profiinvestoren sehen und warum die zahlreichen Stimmrechtsmeldungen immer nur von US Zockerbanken stammen, die neue Derivate auf Daytraders Liebling TV aufgelegt haben.
Für Longies war hier seit 2019 nichts zu holen. IPO Preis 26,25 EUR mit damaliger MKAP 5,25 MRD EUR...
MKAP heute 1,8 MRD EUR mit stetig fallender Tendenz... top Investment in einem Gesamtmarkt auf Allzeithoch...
Aber 2025 wird bestimmt alles besser... also vermutlich für Shortseller, wenn der Gesamtmarkt dann tatsächlich einmal 20% korrigiert oder gar kollabiert... |