Wer einmal zu Fuß vom Reichstag über die Ebertstraße zum Pariser Platz 2, der US-Botschafts-Zwingburg, gegangen ist, der weiß was dem Abgeordneten auf seinem Pilgerpfad alles geschehen kann: Er könnte sich unbeobachtet wähnen und unvermittelt den aufrechten Gang proben. Bei Regen könnte ihm sein Gewissen, dem er grundgesetzlich verpflichtet ist, nass werden und Rostflecken bekommen. Wähler könnten irgendeine alberne Rechenschaft von ihm fordern. Und gegenüber der Botschaft lockt der Tiergarten, in dem Vögel in Freiheit auf die USA pfeifen und so ein schlechtes Beispiel geben. Hebt der Volksvertreter den Blick, statt ihn demütig zu senken, geraten ihm die Abhör-Antennen auf dem Dach der Botschaft ins Auge, und Fragen geraten ihm vielleicht ins Gehirn: Was wissen die alles von mir: Von den Pornos, die ich runterlade, oder den Essen, zu denen ich eingeladen wurde?
Quelle: Geheime TTIP-Akten für den Bundestag (Satire)
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