Antis These, das der deutsche Michel den Verlust seiner Ersparnisse an der Börse nicht vergisst, war wohl so abwegig nicht.
Es ist schon merkwürdig mit den Privat - Anlegern, befindet heute die Frankfurter Allgemeine in ihrem Finanzteil.
Unter der Titulierung
>> Kurshoch an den Börsen lässt Privatanleger kalt <<
wird auf die jüngste Absatzstatistik des BVI ( Bundesverband Investment ) hingewiesen.
Die deutschen Fondsgesellschaften sehen sich mit einer momentan seltsamen Situation konfrontiert:
Die Aktienmärkte hangeln sich seit Wochen von einem Hoch zum nächsten, gleichzeitig verzeichnen Aktienfonds jedoch Abflüsse in Milliardenhöhe.
Seit Jahresbeginn haben Anleger aus den Anlageprodukten des BVI rund 5 Milliarden Euro mehr abgezogen, als sie einzahlten.
Irritiert zeigt sich die deutsche Fondsbranche von dem Umstand, dass ein freundliches Marktumfeld in der Vergangeheit immer für einen steigenden Aktienfondabsatz gut war.
Diesmal zogen die Anleger im Oktober trotz der Kursaufschläge gut eine Milliarde Euro ab.
Die bekannt gängigen Erklärungsversuche für diesen Effekt wie Risikoscheu, Verlustabsicherung, Investments müssten zu den Hosenträgern zusätzlich einen Gürtel haben, etc. werden dafür angeführt.
Ursächlich bleibt aber wohl festzustellen, dass die Investmentfonds zunehmend gegenüber der Zertifikatebranche ins Hintertreffen geraten, basierend auf die zunehmende Nachfrage nach Geldanlagen mit Risikopuffer.
Belegt wird dies u.a. mit der Entwicklung des Marktführers X-MARKETS aus dem Hause Deutsche Bank. Dort ist von einem Zertifikategeschäftsvolumen in Höhe von sechs Milliarden Euro in den ersten 9 Monaten dieses Jahres die Rede. Es ist damit zu rechnen, dass andere Fondgesellschaften, die dieses Treiben aufmerksam beobachten, mit der Gründung eigener Zertifikate-Plattformen reagieren werden.
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