Rechnung musste natürlich so lauten:
Bei Lazio auf Platz 8, vorletzte Saison Kader 170 Mio, minus Schulden bei 70 Mio = 100 Mio, minus Risikoabschlag = 50 Mio
Und diese Rechnung ist natürlich nicht von mir, sondern ein Versuch den Markt zu verstehen. Denn ich stelle mich nicht gegen den Markt, sonst könnte ich mich auch gleich mit der Wand unterhalten.
Bei EL oder CL Teilnahme dürfte der Risikoabschlag vorerst bei höchstens 40% liegen (statt -50%), beim BVB wäre es bei CL Teilnahme ein klar geringerer Risikoabschlag (höchstens 25%). Weiterhin muss man bedenken, daß viele immer noch die Kaderwerte von transfermarkt.de ernst nehmen, beim BVB ist die Differenz zwischen transfermarkt.de und CIES längst nicht so groß, wohl aber bei Lazio
Wenn ich bei Lazio einen Konsens zwischen CIES und transfermarkt.de nehme, komme ich auf einen Kaderwert von ca. 320 Mio, minus Schulden bei 70 Mio wären also in etwa 250 Mio, Davon ein Risikoabschlag von 40% macht eine Börsenkapitalisierung von schlappen 150 Millionen.
Das wäre meine konservativste Rechnung. Der Punkt ist aber, daß man beim Kaderwert noch weitere Dinge berücksichtigen müsste. Die extrem niedrige Bilanzierung sorgt für ein deutlich größeres Gewinnpotential, dazu tragen natürlich auch die niedrigen Gagen bei. Wenn man gar keine Transfers hätte, würde man unmittelbar aus dem operativen Geschäft Gewinne erwirtschaften, weil die geringen Abschreibungen und Gagen auf EL ausgelegt sind. Wenn hingegen Spieler verkauft werden, entstehen automatisch hohe Gewinne.
Wer also ernsthaft einen Wert von 150 Millionen für fair hält, muss ausschließen, daß es zu Transfergewinnen, die weit über dem jeweiligen Kaderwert liegen. Wenn man das nicht ausschließen will, sondern im Vorfeld vernünftig einpreisen wollte, berechnet man für den Kaderwert einen Faktor von 1,5 Dies natürlich nicht, weil so viele Spieler verkauft werden würden, sondern ganz generell, weil die bilanzierten Kaderwerte bei sehr langen Vertragslaufzeiten langfristige Wirkungen haben würden, die sich nicht nur in einem Sommer bei irgendwelchen Transfers Wirkung zeigen würden.
Beim BVB zum Beispiel berechne ich einen Faktor bei 2,0 weil ich die generellen Risiken auch da geringer ansetze und auch nicht auf Transferwahrscheinlichkeiten setze, sondern auf einen generell anderen Wert.
Falls man dem folgt, geht die Rechnung in etwa so:
Konsenswert des Kaders 320 Mio, hiervon ziehe ich sicherheitshalber noch mal weitere 20 Mio ab, macht Kaderwert 300 Mio. Mal Faktor 1,5 macht einen Wert von 450 Mio. Davon ziehe ich die Schulden ab, macht 380 Mio und hiervon einen ganz generellen Risikoabschlag von 40% macht eine faire Bewertung bei 230 Mio. Weil der Markt zu schnell steigende Kurse nicht schafft, 200 Mio. Entspräche einem Kursziel bei glatt 3 Euro.
Die Rechnung hat natürlich viele Unbekannte, der allgemeine Markt, serienweise Niederlagen oder extrem hohe Transfereinnahmen. Es sollte aber klar sein, daß selbst wenn man alles mögliche sehr negative berechnen sollte, immer eine klare Unterbewertung rauskommen muss.
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