@Katusha War das eine ernst gemeinte Frage oder doch eher der Wunschtraum eines Shortsellers?
Der Kurs ist zwischen dem roten Abwärtstrend und der orangen Unterstützungslinie eingesperrt und es läuft auf eine Entscheidungssituation hinaus, welche die Shortseller zweifellos anders aufzulösen gedenken als die hier im Forum mehrheitlich repräsentierten Longies.
Rein fundamental betrachtet ist alles, was wir hier seit Bekanntgabe des Permira-Teilverkaufs sehen, betriebswirtschaftlich als irrational zu bezeichnen. Permira hat uns Aktionäre vom ersten Tag der Börsennotiz bis heute brutal bluten lassen und sich auf Kosten des Streubesitzes unfassbar bereichert. Verkaufserlöse von zwischenzeitlich 5,6 MRD EUR stehen einer MKAP von nur noch 2,2 MRD EUR gegenüber. Die Aktie müsste sich also fast verdreifachen, damit der Streubesitz gerade einmal pari zu den Anschaffungskosten steht, zu denen er Permira die Teamviewer Aktien abgekauft hat. Ein Raubzug sondergleichen. Die von Permira beim IPO publizierten Wachstumspläne haben sich als Makulatur erwiesen. Gleichzeitig hat man in den Wachstumsplänen dann auch noch zahlreiche Kosten wie u.a. das vollkommen irrsinnige ManU-Sponsoring schlicht "vergessen", obwohl diese Aufwendungen doch angeblich für die weltweite Bekanntmachung der Marke unverzichtbar waren. Das ist einem nur offenbar erst nach Publikation der Wachstums- und Margenprognosen aufgefallen, denen zufolge Teamviewer 2024 ein Unternehmen mit mehr als 1MRD Umsatz sein sollte... Tatsächlich werden es 650 bis 660 Mio € Umsatz... knapp daneben. Dafür aber 50 Mio € mehr Sponsoringaufwand als in der IPO-Planung... logisch... weniger Umsatz mit höheren Kosten erkauft...
Was ich damit sagen will... Permira ist wahrlich kein Investor, dem hier auch nur eine Träne nachgeweint werden sollte... der Ausstieg sollte statt dessen als Freudenfest und Start einer neuen Ära gefeiert werden, zumal die Aktien ja nicht einfach über die Börse an Kleinanleger verhökert sondern durch Profiinvestoren übernommen wurden, die mit Sicherheit nicht an einen Kurzfristzock dachten, als sie sich Teamviewer zu einem Kaufpreis von ca. 13,90 EUR ins Depot holten.
Die nimmersatten Shorties freilich hatten nach dem Nonstop Absturz von 17,50 EUR bis unter 14 EUR natürlich Blut geleckt und haben den Kurs nach Erreichen des Permira-Verkaufskurses noch einmal 10% tiefer bis unter 12,80 EUR gedrückt.
Nachdem der Blutrausch bar jedweder Begründung durch die konträr zum Kursgeschehen verlaufende fundamentale Unternehmensentwicklung ausgelebt wurde, folgte zwangsläufig eine explosive 15% Korrektur exakt bis zur SMA50, wo die Shortseller erneut auf den Plan traten, um die Frustration der leidgeprüften Longies weiter zu befeuern.
Dieses perfide Spiel einiger Hedgefonds bedarf vermutlich eines großen Knalls (z.B. Übernahmeangebot durch SAP oder Microsoft), um es mit Gewalt zu beenden. Teamviewer ist bekanntlich nur eine von vielen deutschen Mittelstandsaktien (siehe auch Schaeffler AG), wo bestimmte Shortseller seit Jahren ihr Unwesen treiben, obwohl es sich mit Sicherheit nicht um brutal überbewertete oder auch nur näherungsweise wirtschaftlich gefährdete Unternehmen handelt, vor denen man arglose Kleinanleger warnen müsste. Nein, man nutzt schlicht die vergleichsweise schwache Liquidität in deutschen Nebenwerten zur Kursmanipulation, die teilweise zu jahrelangen Fehlbewertungen führt, bis sich dann ein ungleich höher bewerteter amerikanischer oder chinesischer Konzern zur Übernahme "erbarmt".
Als fundamental orientierter Value-Investor kann ich an dieser Stelle nur immer wieder David Einhorn zitieren, der den Kapitalmarkt seit Jahren systematisch fehlbewertet sieht, weil die Börse scheinbar nicht mehr in der Lage ist, Aktienkurse am inneren Wert des Unternehmens zu orientieren und drastische Unter- bzw. Fehlbewertungen im Zeitablauf zu korrigieren. https://stock3.com/news/...weiss-mehr-was-irgendwas-wert-ist-11394787
Leider deckt sich diese Beobachtung mit den Äußerungen vieler Forenteilnehmer, die Kauf- und Verkaufsentscheidungen nur noch anhand kurzfristiger charttechnischer Parameter zu treffen scheinen und den Blick auf das große Ganze vollkommen verloren zu haben scheinen. Teamviewer ist im Peergroup Vergleich heute glasklar unterbewertet. Kann ich ausschließen, dass Shortseller das anhand der dünnen Tagesumsätze für jedermann sichtbare schwache Kaufinteresse nutzen, um die Aktie ohne fundamentale Begründung nochmals 10% abstürzen lassen? Natürlich nicht. Was ich sagen kann ist, dass ich auf dem aktuellen Kursniveau meine bereits zuvor signifikante Beteiligung verdoppelt habe und im Fall eines weiteren 10%-Absturzes nochmals beherzt zugreifen werde, da ich davon überzeugt bin, dass der aktuelle Aktienkurs den inneren Wert und das Zukunftspotenzial des Unternehmens nicht näherungsweise widerspiegelt. Sollten wir irgendwann eine Übernahme sehen, dann mutmaßlich zu deutlich über 20 EUR liegenden Kursen. Der Großteil der Kapitalmarktteilnehmer dürfte im Übernahmefall - wie gewohnt im Nachhinein - bedauern, zu den aktuellen Witzkursen nicht gekauft und eine große Chance zur Erzielung erheblicher Überrenditen verpasst zu haben... So war es zuletzt bei Cropenergies... und so wird es bei vielen nachfolgenden Unternehmensübernahmen immer wieder sein... der breite Markt kapiert erst, was ein Unternehmen wirklich wert ist, wenn das Übernahmeangebot schwarz auf weiß vorliegt... |