für alle Leute geöffnet und da habe ich es mir als Lübecker natürlich nicht nehmen lassen, einmal hinter die Kulissen eines TecDax Unternehmens zu schauen. Die junge Dame, die unsere Gruppe durch die verschiedenen Räume war fachlich sehr kompetent und beantwortete unsere Fragen mehr als zufriedenstellend. Nach der Führung muss ich sagen, dass ich SLM auf dem aktuellen Niveau für einen klaren Kauf halte und die langfristigen Chancen immens sind. Zunächst hat das Unternehmen Standorte in den USA, China, Singapur, Indien und Russland. Damit hat man sich auf den großen Wachstumsmärkten positioniert und sollte somit in Zukunft keine Probleme mit Neukunden haben. Des Weiteren zeichnen sich die 3D-Drucker von SLM durch eine sehr hohe Qualität aus, sodass man beispielsweise Zahnprotesen perfekt auf den Patienten zuschneiden kann oder wichtige Bauteile in der Raumfahrtbranche exakt nachbilden kann.
Die 3D-Drucker werden vor dem Versand an die Kunden gründlich mit den entsprechenden Materialpulvern getestet und so wird eine hohe Kundenzufriedenheit erzielt. Es wird auch auf Kundenwünsche speziell eingegangen. So hat die neue 280x280 3.0 Maschine neu im Sortiment, die vor allem ein sehr ansprechendes Design hat, welches bei den Vorgängerversionen oftmals kritisiert wurde. Man versucht permanent durch intensive Forschung, bestehende Maschinentypen zu optimieren, damit die Vorgänge noch schneller und effizienter vonstatten gehen können. Ein weiterer Punkt ist, dass die 3D-Drucker mit 500.000-1,5 Millionen pro Stück sehr teuer sind. So können schon Absatzsteigerungen die Umsätze massiv antreiben.
Ich bin auch noch einmal den letzten Geschäftsbericht etwas genauer durchgegangen und habe einige interessante Aussagen gefunden:
1.Es wird vermehrt auf eine starke Vorproduktion hingewiesen, weshalb der Cashflow sehr niedrig und der Materialaufwand sehr hoch waren. Demnach müsste sich das positiv in den nächsten Quartalen zeigen.
2. "Der jährlich erscheinende Wohlers-Report, der über die weltweite 3D-Druck-Branche berichtet und eine Markteinschätzung abgibt, sieht vor allem im Bereich additiver Fertigungsverfahren, die in der Industrie angewendet werden, großes Wachstumspotenzial: Für 2022 wird ein gegenüber 2017 (8,8 Mrd. USD) verdreifachtes weltweites Marktvolumen von 26,2 Mrd. USD angegeben" -> SLM Solutions gehört zu den größten Herstellern und sollte von dieser Entwicklung, auch unter Berücksichtigung der vorherigen Punkte, überproportional profitieren. "Das Marktforschungsinstitut Gartner geht aufgrund einer aktuellen Branchenumfrage davon aus, dass die Zahl der ausgelieferten 3D-Druck-Maschinen im Bereich Powder bed fusion bis 2019 um jährlich 47,2% wachsen wird". Das ist ebenfalls eine erfreuliche Steigerung. SLM hat auch die entsprechenden Kapazitäten um die Produktion dementsprechend zu erhöhen. Wie ich heute erfuhr, wird bei dem Unternehmen aktuell nur einschichtig (von 6-14 Uhr) gearbeitet. Bei Bedarf kann man also problemlos eine zweite oder gar eine dritte Schicht einfügen
3. Die Materialaufwandsquote verringert sich deutlich, was eine bessere Profitabilität für die Zukunft induziert.
Zusammenfassend ergibt sich meines Erachtens ein sehr attraktives Chance-Risiko-Verhältnis bei SLM Solutions und ein Investment erscheint auf dem aktuellen Niveau sehr lohnenswert, wenn auch natürlich mit einem gewissen Risiko verbunden. Man sollte auch nicht vergessen, dass Paul Singer immer mit seinem Fonds immer noch 20% aller Aktien hält und damals bestimmt gute Gründe hatte, weshalb er gegen das Übernahmeangebot von 40 Euro je Aktie war. |