Solar Millennium vertagt Entlastung [11:38, 13.04.11]
Solar Millennium will wegen der laufenden Klagen mit dem Ex-Unternehmenschef Utz Claassen Vorstand und Aufsichtsrat auf der anstehenden Hauptversammlung vorerst nicht entlasten.
Beide Organe schlagen den Aktionären vor, die Entlastung für das Geschäftsjahr 2009/10 zu vertagen, heißt es in der Einladung zur Hauptversammlung am 18. Mai. „Erst wenn der Prozess abgeschlossen ist und wir für mehr Transparenz sorgen können, soll die Hauptversammlung um Entlastung gebeten werden“, sagte ein Sprecher. Das Unternehmen werde eine unabhängige Anwaltskanzlei einschalten, die untersuchen soll, ob Vorstand oder Aufsichtsrat Pflichtverletzungen begangenen haben, wie Claassen behauptet. Um welche Art der Pflichtverletzung es gehen könnte, wollte der Sprecher nicht sagen. Der Solarkraftwerkbauer verklagt seinen Ex-Chef derzeit auf Rückzahlung einer Prämie von 9 Mio. Euro, die Claassen bei seinem Amtsantritt erhalten hatte. Er war im März 2010 bei Solar Millennium nach nur 74 Tagen als Vorstandschef abgetreten. Der Ex-EnBW-Chef wiederum hatte im Januar Klage gegen Solar Millennium wegen systematischer Rufschädigung erhoben. Die Höhe dieser Forderung steht noch nicht fest. Zudem verlangt Claassen eine Abfindung in Höhe von rund 7 Mio. Euro. Der nächste Verhandlungstermin vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth ist im September. |