eine Übergewinnsteuer ist bei genauerer Betrachtung sogar das Gegenteil von Sozialismus, weil es den regulativen Eingriff in den Markt ( Merrit-Order-Mechanismus ) korrigiert.
Denn das Problem bei den Übergewinnen ist, dass sie eben NICHT aus einer Preisbildung aus Angebot und Nachfrage resultieren, sondern sich nach dem teuersten Angebot richten.
Das führt dann u.a. dazu, dass z.B. Strom aus Windkraft für z.B. 8cent / kWh produziert wird, am Markt dann für 40cent verkauft werden kann, weil Strom aus Erdgas für 40cent / kWh kostet.
Ohne den Merrit-Order-Mechanismus würde der Strom aus Windkraft eben statt der 40cent eben nur zu 20cent oder weniger verkauft werden können, weil Angebot und Nachfrage ohne diese Beschränkung dazu führen würde.
Nun könnte man meinen, dass man den Mechanismus einfach aussetzt oder abschafft. Das Problem dabei ist, dass ohne dem Strom aus dem Gaskraftwerk das Netz zusammenbrechen könnte, damit die Versorgungssicherheit nicht gewährleistet werden könnte. Also "gewährt" man den Anbietern von Windkraft größere Gewinnspannen als dass man einen BlackOut riskiert. Früher hatte dieser Mechanismus gut funktioniert, weil die Stromgestehungskosten relativ nah beieinander lagen und man die damals noch kostspieligen erneuerbaren Energien über die EEG-Umlage finanzierte.
Und an dieser Stelle setzt nun die Übergewinnsteuer an, sie schöpft einen Teil dieser Gewinne ab und refinanziert u.a. Preisbremsen beim Gas oder Strom, gleicht damit diese regulative Unbalance aus, die es im freien Handel so nie geben würde.
Das ist richtig und auch gerecht, weil es uns und auch Verbio nicht viel bringt, wenn die Wirtschaft und Industrie in die Knie geht, weil sich die Unternehmen diese hohen Energiekosten nicht mehr leisten können bzw. es zum Sparen zwingt. |