obwohl ich mich unglaublich einsam fühle, wenn ich hier mitlese. Ich würde - in der Analyse - Obelisk (306) recht geben : die Flüchtlings"welle" aus Syrien war erst ein kleiner Anfang. In Afrika (Gesamtkontinent) wird sich die Bevölkerung, die heute schon zu einem nicht unerheblichen Teil in absoluter Perspektivlosigkeit lebt, nochmal fast verdoppeln in absehbarer Zeit (nagelt mich nicht fest, aber irgend so etwas sagen die Prognosen) und ein Land wie Ägypten ist freilich heute schon ein Pulverfass. Offenen Auges betrachtet ist eigentlich absehbar, dass Migration eher mehr werden wird, als weniger. Stellt sich uns als den Superpriveligierten halt die Frage, wie wir uns und unsere Gesellschaften angesichts dieser Situation organisieren wollen, sollen, müssen. Das wäre dann also POLITISCH die große Frage, vor der wir eigentlich stehen und führt auch zurück zum Threadtitel. Ist auf diese Herausforderung Nationalismus in irgendeiner Form ernsthaft für irgendwen von Euch die richtige Strategie ? Also was soll besser werden, wenn die EU zerbricht und zwischen Deutschland und den Niederlanden, Österreich und Polen wieder ordentliche Grenzen stehen ? Seid Ihr ernsthaft bei Frau Petry, wenn sie den Schießbefehl für deutsche Grenzer in Kraft setzt ? Wollt Ihr in einem Land leben, das Menschen, die vor Gewalt, Dürren, Terror oder meinetwegen auch einfach Armut fliehen, lieber erschießt als hereinlässt ?
Wenn bei Eurem Nachbarn im Winter das Haus brennt, lasst Ihr den zu Euch rein oder haut Ihr dem die Tür vor der Nase zu ? Herrgottnochmal, die Leichen im Mittelmeer waren mal MENSCHEN, nicht irgendwelche leider zuviel geborenen Katzenjungen.
Was wollt Ihr ? Schon jederzeit Bananen und Kakao und Kaffee und billige Elektronikwaren und T-Shirts für 4 Euro, aber lieber nicht sehen müssen, wie das ganze Zeug hergestellt wird?
Ich verstehe es nicht mehr. ich bin echt erschüttert, mit welcher - wahlweise - Kurzsichtigkeit oder Menschenverachtung hier in der Konsequenz dafür plädiert wird, Menschen lieber verrecken zu lassen, als irgendeine Kleinigkeit der eigenen Bequemlichkeit aufzugeben. Und nein, ich bin kein Heiliger, bei mir leben nicht 32 Flüchtlinge, ich bin um nix besser als irgendwer sonst. Aber ich weiß wenigstens noch, wie gut´s mir geht.
38dh
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